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1 Jahr Umstellung auf DATEV .... Erfahrungsbericht

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letzte Antwort am 03.12.2022 07:16:08 von harleyd
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harleyd
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Im Jahr 2021 wurde beschlossen auch die Buchhaltung auf DATEV umszustellen.

 

Ziel des Aufwandes: Nutzung einer Oberfläche für alle Bereiche in der Kanzlei.

 

Der Grundgedanke

 

1. Zugriff auf Daten der Buchhaltung aus allen Steuerprogrammen

2. Pflege der Mandantendaten nur noch in einer Anwendung

3. Digitalisierung der Buchhaltungen

usw. 

 

zu 1: Der Bedarf wurde am Anfang Corona-Krise erkannt; es wurden Tage damit verbracht, Buchhaltungsdaten aus dem bis dahin genutzten Programm aufzubereiten und über den Schreibtisch dem Kollegen mit den Antragsformularen zuzurufen.

 

zu 2: darüber muss ich nicht viel sagen, Pflege der Stammdaten wurde sowohl im alten als auch im neuen Programm nicht mit besonderer Hingabe durchgeführt.

 

zu 3: Ziel ist es, die Mehrheit der Mandanten auf UO umszustellen. Ausnahme die Herrschaften, welche noch mit Schreibmaschine und im besten Fall einem Faxgerät arbeiten.

 

Nach nun einem Jahr das Resümee.

 

Generell gilt zumindest für mich: Mein Wissen habe ich mir in stundenlangen Internetrecherchen bei diversen Anbietern zusammengesucht. Dokumentensuche bei Datev oder Lernvideos habe ich mir nur im äußersten Notfall angetan, da die Suche nach dem richtigen Thema sehr aufwändig ist, auf der Couch mit Tablet in den meisten Fällen gar nicht möglich. Aber: Community war auch große Hilfe - vielen Dank dafür!

 

Lernvideos:

Hier eine Erfahrung vom Jahresanfang: Lt. GL haben wir die Flatrate für Lernvideos. Da ich überwiegend Löhne bearbeite war die Einführung des verpflichtenden AG-Anteils bei der bAV für mich von oberster Priorität, um die entsprechenden Einstellungen und Berechnungen richtig vornehmen zu können.

Also - Lernvideo gesucht - gefunden und bestellt. Die Arbeiten konnten danach auch ohne Probleme ausgeführt werden.

Problem: kurz danach erhielt ich einen Anruf von GL warum ich ein Lernvideo (99 €) bestellt habe, da es offensichtlich (auf den ersten Seiten) der Monatsrechnung aufgeführt war.

Leider habe ich keine Ahnung, ob gerade dieses Lernvideo aus dem Pool der Flatrate ausgeschlossen war. Und da ich noch nie eine komplette Rechnung der DATEV gesehen habe, weiß ich auch nicht, ob irgendwo am Ende der Rechnung diese Kosten auf Grund der Flatrate wieder in Abzug gebracht wurden.

Ergebnis: seit diesem Zeitpunkt habe ich keine Lernvideos mehr bestellt.

 

REWE:

 

Der Datenübertrag aus dem alten System nach DATEV REWE hat in den meisten Fällen super geklappt. Hier muss allerdings gesagt werden, dass der zuständige DATEV-Mitarbeiter sich auch wirklich sehr viel Mühe gemacht hat.

 

Nachdem die ersten Buchhaltungen eingespielt waren, kam die erste Schulung in REWE. Auch hier muss ich sagen, die Referentin war sehr kompetent. Wurde leider in einigen Punkten von GL ausgebremst.

 

Nach fast einem Jahr kann ich sagen - es läuft. Zwar hängt immer noch der eine oder andere Ablauf, aber die Probleme nehmen mit zunehmender Übung ständig ab.

 

Stammdaten:

 

Hier hat sich auch einiges getan, noch immer nicht zu 100 % zufriedenstellend, aber immerhin so, dass 90 % der Kontaktdaten stimmen.

 

Digitalisierung:

 

Ein Grauen - teilweise hausgemacht aber auch Probleme mit DATEV.

 

1. Problem:

Ansprechpartner bei DATEV:

Es ist fast unmöglich, jemanden zu finden, der genau für ein aktutes Problem zuständig ist. Ja, es kann nicht jeder alles wissen, aber die "Fachsimpelei" bei DATEV ist schon nervend.

Hat man nach langer Sucherei endlich jemanden zum Thema am Telefon (und das in den meisten Fällen nur gegen Gebühr!) und fragt noch nach einem Thema, welches das gerade bearbeitete Programmfenster verlässt - ist das Gegenüber mit seiner Weisheit in den überwiegenden Fällen am Ende. Verzweifelt bekommt man noch ein paar Dokumentennummern an den Kopf geklatscht, bei denen man nachlesen soll. Diese Dokumente könnten mittlerweile schon ein ganzes Aktenzimmer füllen, wenn sie alle noch gedruckt werden müssten.

 

Warum kann Datev nicht simple Work-Flow's für wichtige Themen erstellen?

Warum muss zu jedem Thema ein Roman geschrieben werden?

 

Und: Warum muss gerade in einer Umstellungsphase - bei der wahrlich genug Geld an DATEV fließt - für jede Frage eine kostenpflichtige Terminvereinbarung  - mit einem hoffentlich kompetenten Gegenüber - getroffen werden?

 

Leider hatten wir, was z. B. die EO betrifft nicht die hellste Kerze am Leuchter erwischt. MA mag wohl in seinem Resort sehr viel Wissen angehäuft haben, hatte aber rethorisch und technisch (Online-Schulungen) nicht unbedingt den vordersten Platz erreicht.

 

3. Digitalisierung der Buchhaltungen

 

Hier sind wir nach einem Jahr so ungefähr bei 5 %!

 

- Belege online: nutze nur ich (der Rest der Kolleginnen und GL weiß noch nicht mal was das ist!)

  Buchungsbelge werden fleißig in DMS gespeichert!

- Unternehmen online: ist bei 90 % meiner Mandanten zumindest für meine Arbeit eingerichtet und wird auch von mir genutzt - Zeitaufwand am Anfang sehr hoch. Nach mehreren Monaten läuft die Sache.

 

Problem: Rechteverwaltung online!!!!!! - Das Buch mit 7 (nein mindestens 100!) Sigeln!

 

Trotz mehrmaliger Gespräche mit GL und DATEV ist es immer noch nicht gelungen die Rechte für mich als Admin für  die Rechtevergabe der Mandanten freizuschalten.

Der Versuch bei einem Mandanten im Zuge der SmartLogin-Bestellung über MyDATEV die Rechte freizuschalten endete in einer Mail mit Rechtevorschlägen mit Link die ich an den Admin (GL) geschickt habe. Dort schlummert diese Mail irgendwo in den restlichen Mails von mir. Ich denke, auch wenn der Link geöffnet wird ist das immer noch nicht das Ende der Fahnenstange und es muss noch in hunderten Fenstern ein Hökchen gesetzt werden und funktioniert dann immer noch nicht.

Genau dieser Mandant (jung, dynamisch, Generation Smartphone) scharrt schon mit den Hufen und will endlich seine Buchhaltung hochladen und die Kasse führen!

 

Ich habe jetzt beschlossen, nichts mehr dahingehend  zu unternehmen.

 

Sollte die GL in einigen Jahren soweit sein, die Dringlichkeit von UO zu erkennen nehme ich gerne die Einweisung meiner Mandanten in die Hand, wenn ich dann nicht schon in Rente bin.

Schon heute habe ich meine "digitalen" Mandanten soweit, dass sie Ihre Belege nach dem geplanten System in UO aufbereiten, mir die Unterlagen aber entweder als ZIP-Datei oder über eine Online-Platform zur Verfügung stellen.

Ich lade dann die Dateien in UO hoch und mache meine Arbeit.

 

Ach ja, die Kosten werden derzeit von GL als gegeben hingenommen, da sie sich wohl der Tatsache bewusst sind, dass es "am Kopf ...."

 

Sorry, dass es so viel ist, aber es musste einfach mal von der Seele geschrieben werden.

 

Und das in der heutigen Zeit ....

aber es beruhigt mich, gestern in einem Bericht zum Stand der Digitalisierung der deutschen Behörden die Einstufung "auf Höhe Kasachstan" gehört zu haben.

 

Ich fühle mich auf Höhe "Mars" - wobei dieser auf Grund von diversen menschlichen Besuchen wohl schon weiter digitalisiert ist.

 

Liebe Grüße

eine "depressive Buchhalterin"

 

 

 

 

 

 

 

theo
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In der Flatrate sind alle Lernvideos enthalten.

in dubio pro theo
metalposaunist
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Ja, aber dennoch wird's erst falsch ausgewiesen. Auf der Rechnung nicht aber selbst in den DATEV Mitteilungen steht der Preis noch drin mit Anmerkung ², wenn man ... aber den gleichen Ansatz verfolgt amazon ja jetzt mit der neuen Oberfläche auch 😂.

 

Aber schön, dass ich / wir offenbar nicht die einzigen Mohikaner sind, die meinen: 1000 und 1 Baustelle 🚧 und man müsste sie mal lösen, damit man in Zukunft flexibel ist, um solch Erfahrungen zu vermeiden. Irgendwann wird der Elefant 🐘 dann alleine im Regen 🌧 stehen, weil sich alle anderen bewegt & gerettet haben. 

 

Daher danke für den Bericht 👍! Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden 😬

#EmpoweringPeopleInTechnology – Daniel Bohle
www.metalposaunist.de
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nadimb
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Schicker Bericht. Viel "Freud", aber auch viel "Leid" dabei.

 

Was ich aber definitiv rauslese: das Dilemma beginnt nicht mit der DATEV-Software, sondern mit dem Mindset der "GL". Wenn da wegen 99,00EUR für ein Lernvideo überhaupt eine Rückfrage gestellt wird "warum wird das bestellt?" - dann weiß ich nicht, ob das wirklich zielführend ist.

 

Überhaupt: wenn die Notwendigkeit von "Digitalisierung" nicht erkannt wird, läuft da gewaltig was schief.

 

Gut: über 50% aller DATEV-Kanzleien haben Stand heute nicht einen digitalen Beleg. Ich würde mal ganz frech behaupten, dasss 100% dieser Kanzleien in spätestens 10 Jahren gänzlich verschwunden sind.

 

Und leider gibt es heute nicht eine einzige Software, die alles auf dem Silbertablett serviert. Man muss da auch schon Eigeninitiative zeigen (ich nehme Sie/Dich mal raus @harleyd - aber die GL dürfte damit gemeint sein).

Entschuldigung, seit wann siezen wir uns? - #Du

chrisocki
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Hallo @harleyd ,

 

schöner Report. Und ja es ist nicht alles "grün", was im DATEV-Logo suggeriert wird... 

 


Stammdaten:

Hier hat sich auch einiges getan, noch immer nicht zu 100 % zufriedenstellend, aber immerhin so, dass 90 % der Kontaktdaten stimmen.


Wie in so vielen Kanzleien... ein ewiges Thema, was sich schon bei den Kanzleien darin scheidet, wer Stammdaten bearbeiten darf und wer nicht... (zentrale oder dezentrale Pflege --> eine ewige Diskussion).

 


Digitalisierung:

Ein Grauen - teilweise hausgemacht aber auch Probleme mit DATEV.


Volle Zustimmung... leider wird Digitalisierung nur damit hergeleitet, die Belege einzuscannen... Das Digitalisierung eine übergeordnete Prozessbeschreibung/-kette ist, haben weder Regierung, Mandanten, u.s.w. so richtig verstanden... 

 


Und: Warum muss gerade in einer Umstellungsphase - bei der wahrlich genug Geld an DATEV fließt - für jede Frage eine kostenpflichtige Terminvereinbarung  - mit einem hoffentlich kompetenten Gegenüber - getroffen werden?


Diese Frage genauso an euren DATEV-KeyAccount stellen! 

 

 


- Belege online: nutze nur ich (der Rest der Kolleginnen und GL weiß noch nicht mal was das ist!)

  Buchungsbelge werden fleißig in DMS gespeichert!

- Unternehmen online: ist bei 90 % meiner Mandanten zumindest für meine Arbeit eingerichtet und wird auch von mir genutzt - Zeitaufwand am Anfang sehr hoch. Nach mehreren Monaten läuft die Sache.


Bitte nicht unterschiedliche Ablagesysteme verwenden. Kanzleiweit sollte die Entscheidung immer zu einem System getroffen werden (egal ob DMS oder DUO).

 


Trotz mehrmaliger Gespräche mit GL und DATEV ist es immer noch nicht gelungen die Rechte für mich als Admin für  die Rechtevergabe der Mandanten freizuschalten.


Entweder von der GL eine SmartCard "kapern" und selber machen... 

-->  Rechteverwaltung online: weitere Administrator-Rechte vergeben 

 

In Kapitel 3.4 gibt es auch einen Link zu einem Onlineformular (bitte mit einer SC von der GL ausfüllen). Dann sollte es passen.

 

Wir haben seinerzeit die SC für ein GL-Mitglied "abgefangen" und uns direkt Adminrechte gegeben. Nicht ganz sauber, klar, aber der Zweck heiligt manchmal die Mittel. Die SC hat er dann im Nachgang bekommen... 😉

 


Ach ja, die Kosten werden derzeit von GL als gegeben hingenommen, da sie sich wohl der Tatsache bewusst sind, dass es "am Kopf ...."


<seufz...> Und es ist so, wie ich es schon immer sage: Alle Kanzleien kochen mit dem gleichen Wasser... mal wärmer, mal kälter... und hier ist es auch egal ob DATEV oder ein anderer Anbieter. Die Problemstellungen bleiben gleich... 

 


eine "depressive Buchhalterin"


Bitte nicht deshalb! Deine Lebenszeit ist zu kostbar. 

 

Beste Grüße
Christian Ockenfels

chrisocki
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Moin @nadimb,

 


Gut: über 50% aller DATEV-Kanzleien haben Stand heute nicht einen digitalen Beleg. Ich würde mal ganz frech behaupten, dasss 100% dieser Kanzleien in spätestens 10 Jahren gänzlich verschwunden sind.


Dem stimme ich (fast) zu. Nur erstaunlicher Weise schaffen es sowohl die Mandanten als auch die Kanzleien sich der Digitalisierung zu entziehen. Das führt natürlich zu sehr fragwürdigen Arbeitsweisen.

 

Und Schuld ist wer? Leider nicht immer eindeutig festzumachen. Regierung, Mandanten, Kanzleileitung, Kanzleimitarbeiter, Systempartner, etc. sind hier alle gleichermaßen gefordert. Die Notwendigkeit wird aber nicht überall gesehen und auch umgesetzt.

 

Erst diese Woche wieder ein Randerlebnis gehabt, bei dem klar war, dass in der Kanzlei eine massive Baustelle existiert (ist nicht mein Kunde) und der Mandant einen Nachteil hat (ist mein Kunde). Aber hier dann einen Fuß in die Tür zubekommen ist auch wieder schwierig bzw. will ich auch manches mal gar nicht. 

Bedeutet aber: Die Kanzlei wird einen steinigen Weg haben und manchmal geht auch was richtig schief (Mandant meinte schon, dass er ggf. wechselt)... Alles in Allem: unnötig... 

 


Und leider gibt es heute nicht eine einzige Software, die alles auf dem Silbertablett serviert.


Perfekt! DATEV macht Vieles nicht richtig, keine Frage und da gibt es auch keine Ausflüchte. Aber es soll mir einer zeigen, wie man einen Konzern dieser Größenordnung innerhalb kürzester Zeit in andere Richtungen bringen kann. Das ist eine Mammutaufgabe. 

 

Und Anbieter, die "von der grünen Wiese starten", haben es hier deutlich einfacher. Die müssen sich nicht um "Altlasten" und ähnlichen kümmern. Die machen einfach ihr Ding und los. AMS anmieten, Webplattform zusammendengeln und fertig ist der Lack. Das geht schnell, einfach und kostet wenig.

Von DATEV wird schon immer erwartet, dass sie sich um alles und jeden in allen Fassetten kümmert. Das geht bei >40.000 Mitgliedern direkt in den Lokus... 

 

Beste Grüße
Christian Ockenfels

 

 

Gelöschter Nutzer
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@harleyd 

 

DATEV ist ein lebenslanger Lernprozess.. dafür das Sie erst 2021 damit angefangen sind, sind Sie schon weit gekommen :-).

Wenn Sie am Ball bleiben, reißen Sie vielleicht auch irgendwann die GL und Kollegen/innen mit...

man braucht in der DATEV-Welt Ausdauer..

glasi
Fachmann
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Perfekt! DATEV macht Vieles nicht richtig, keine Frage und da gibt es auch keine Ausflüchte. Aber es soll mir einer zeigen, wie man einen Konzern dieser Größenordnung innerhalb kürzester Zeit in andere Richtungen bringen kann. Das ist eine Mammutaufgabe. 

 

Und Anbieter, die "von der grünen Wiese starten", haben es hier deutlich einfacher. Die müssen sich nicht um "Altlasten" und ähnlichen kümmern. Die machen einfach ihr Ding und los. AMS anmieten, Webplattform zusammendengeln und fertig ist der Lack. Das geht schnell, einfach und kostet wenig.

Von DATEV wird schon immer erwartet, dass sie sich um alles und jeden in allen Fassetten kümmert. Das geht bei >40.000 Mitgliedern direkt in den Lokus... 

 

Dieser Aussage kann man nur 100% nur zustimmen!

 

 

einmalnoch
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@chrisocki  schrieb:

Moin @nadimb,


Aber es soll mir einer zeigen, wie man einen Konzern dieser Größenordnung innerhalb kürzester Zeit in andere Richtungen bringen kann. Das ist eine Mammutaufgabe. 

 

Nichts für ungut, aber diese Aussage höre ich seit nunmehr 30 Jahren. 30 Jahre ist ja ein extrem kurzer Zeitraum in der Entwicklung der EDV.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
chrisocki
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Offtop... 


 

@einmalnoch  schrieb:

@chrisocki  schrieb:

Moin @nadimb,


Aber es soll mir einer zeigen, wie man einen Konzern dieser Größenordnung innerhalb kürzester Zeit in andere Richtungen bringen kann. Das ist eine Mammutaufgabe. 

 

Nichts für ungut, aber diese Aussage höre ich seit nunmehr 30 Jahren. 30 Jahre ist ja ein extrem kurzer Zeitraum in der Entwicklung der EDV.


Und daran wird sich auch nichts ändern. Und in den 30 Jahren haben sich schon Dinge auch bei DATEV bewegt bzw. mussten sich bewegen. Andernfalls hätten wir immer noch DESY/NESY (damit begann meine persönliche DATEV-Reise im Jahre anno 1992)...

 

Aber viele (durchaus gutgemeinten) Anforderungen hier in der Community bedürfen bei DATEV auch wieder tiefgreifende Veränderungen in Plattform, Prozessen, etc. Und das kann gar nicht schneller gehen. Wenn hier einer den Stein des Weisen hat, möge er sich bitte für den Vorstandsposten bewerben.

 

Und wir kennen alle unseren indirekten Brötchengeber a 'la Gesetzgeber... der ist jederzeit für irgendwelchen Unfug zu haben... und umsetzen muss es dann innerhalb kürzester Zeit DATEV und die Kanzleien, gell..? Dann bleiben wieder Ressourcen auf der Strecke.

 

Und ja, leider bleiben dann Dinge, die auch ich gern sofort und schnellst möglich hätte... Auftragswesen next, DUO-Weiterentwicklung, u.s.w. Musste ich erst gestern wieder einen Mandanten in Richtung "Sev..." schicken... 

 

 

Beste Grüße
Christian Ockenfels

harleyd
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Stimmt - die Software ist nicht zwingend das Grundübel. Allerdings muss ich GL auch etwas in Schutz nehmen.

Das mit Lernvideo war irgendwan in Hochphase 2 Corona - also habe ich Reaktion im Nachhinein als "Überlastung" abgetan.

 

GL ist generell willig zur Digitalisierung! Allerdings ist bei "Gewohnheitstierchen" das Verlassen tief ausgetretener Pfade sehr, sehr schwierig.

 

Und ja, auch andere Anbieter haben tiefe, schwarze Löcher was Betreung der Anwender betrifft. Das war auch ein Grund, umzusteigen.

 

... Digitale Belege hatten und haben wir zu Hauf! Also grundsätzlich schon die richtige Richtung.

 

Was mich nur ank... - Entschuldigung - nervt ist der Workflow diese beim Buchen an den Buchungssatz zu bekommen.

 

- Buchhaltung durchblättern und kontieren

-  Beim kontieren die Belege heraushängen, welche zwingend an Buchungssatz zu hängen sind

- scannen

- jeden Beleg in einzeln DMS einpflegen - dabei gestört werden und was falsch gemacht

- Buchen beginnen, bei jedem digit. Beleg klick, suchen, klick buchen ......

- digitales Belegbuchen deaktivieren, weil für die nächsten Buchungen kein Beleg vorhanden

- ...........

Das ist doch finsterste Steinzeit!

Dann nach einigen Monaten mit dieser Methode - ein bestimmtes Dokument in DMS suchen, oder was noch besser kommt - eine VGM - schon beim Anklicken der DMS-Dokumente wird man erst mal erschlagen von der Menge.

Dann den Filter - mindestens OHNE BELEGE aktivieren (alternativ natürlich alle VGM) - das macht Spaß!

 

Und - ich möchte als Lohnmensch - bei meiner Arbeit meine (selbstverständlich) digital vorliegenden Personalunterlagen endlich in der digitalen Personalakte deponieren - und nicht im DMS danach suchen müssen.

 

Lebenslanges Lernen: das ist nicht nur bei DATEV so - wenn man nicht bei Wachstafel und Kriffel bleiben will, ist das Pflicht!

Manche wollen es halt nur nicht - ich schon, weil ich dem Grunde nach "stinkfaul" bin und im technischen Fortschritt, egal in welchem Bereich versuche mir das Leben so leicht wie irgendmöglich zu machen.

Aus der Generation mechanische Schreibmaschine und Additionsmaschine kommend, habe ich mir mein "elektronisches" Wissen (Word, Excel, Outlook ...) mühsam, Step by Step, selbst erarbeitet. Und ich weiß, wenn ich mehr Zeit hätte könnte ich auch das Eine oder Andere noch optimieren.

 

So das reicht für heute.

Ich möchte mich noch einmal für das rege Interesse an meinem Bericht bedanken. Hat wirklich gut getan, dass ich doch nicht so auf der falschen Spur bin. Vielleicht bringt Nikolaus und Co.🎅 Besserung für das neue Jahr und ich kann endlich durchstarten.

 

Ich wünsche allen, welche hier hereinschauen einen schönen 2. Advent 🎄

... und allen "Bayern" starke Nerven für die Sache mit der "Corona-Soforthilfe" 😉

 

die (nicht depressive) sondern leicht frustrierte Buchhalterin

 

PS: Sorry, wenn ich nicht so perfekt auf die einzelnen Beiträge geantwortet habe -

aber hier geht es mir wieder wie so oft bei DATEV - habe die Anleitung mal wieder nicht gefunden 😏

 

 

 

 

 

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eliansawatzki
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Ihr Prozess des Belege mit der Buchhaltung verknüpfen ist, mit Verlaub, unterirdisch und so zwar darstellbar aber weit vom optimalen Prozess entfernt. Das kann man mal für einzelne Belege so machen. Mit einer digitalen Buchhaltung hat das jedoch nichts zu tun.

 

Wer auch immer Ihnen gesagt hat, dass das die Digitalisierung in der

Buchhaltung sein soll, der hat sich mit der Themenstellung nicht auseinandergesetzt.

 

Fakt ist, der Grund des gefühlten Übels ist insofern nicht bei der Software zu suchen. Da stimme ich den Vorrednern zu.

 

 

harleyd
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@eliansawatzki  schrieb:

Ihr Prozess des Belege mit der Buchhaltung verknüpfen ist, mit Verlaub, unterirdisch und so zwar darstellbar aber weit vom optimalen Prozess entfernt. Das kann man mal für einzelne Belege so machen. Mit einer digitalen Buchhaltung hat das jedoch nichts zu tun.

 

 

 

 


Da stimme ich Ihnen hundertprozentig zu!!!!👍

Habe aber das Problem, dass nur eine junge und dynaische Kollegin und ich die Sache so sehen; der Rest möchte offensichtlich einfach nur stupide die Ordner, Beleg für Beleg eintippen, "Romane" in den Buchungstext tippen, Belegnummern "vertippen" und dann beim Bankbuchen fluchen, dass der OP nicht gefunden wird.

Wir haben die andere "Lösung" zwar vorgeführt bekommen, aber der daraus resultierende Effekt ist leider nicht bei jedem angekommen.

 

PS: mache wohl Fortschritte bzgl. Zitieren 😉

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theo
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Als Kanzlei macht man grundsätzlich OPOS Buchhaltung. Erst die Rechnungen im Rewe verbuchen. Die sind dann vom System vorkontiert, mit dem ASR anscheinend noch verlässlicher. Das ist der größte Zeitaufwand. Dann lässt du die Bank automatisch dagegenlaufen. Die Rechnungen werden ziemlich verlässlich zugeordnet, für regelmäßige Sachen wie bspw. Miete benutzt du die Lerndatei. Nur der Rest ist noch Abstimmung.

in dubio pro theo
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harleyd
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@theo  schrieb:

Als Kanzlei macht man grundsätzlich OPOS Buchhaltung.


Zustimmung: wird auch so gemacht. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen für "Minibuchhaltungen".

 


@theo  schrieb:

Erst die Rechnungen im Rewe verbuchen. Die sind dann vom System vorkontiert, mit dem ASR anscheinend noch verlässlicher. Das ist der größte Zeitaufwand.


Hier ist für mich der "Hund" begraben. Das System kann nicht vorkontieren, wenn kein digitaler Beleg vorliegt!

Ich rede von Buchhaltungen, bei denen der altbewährte Pendelordner - oder noch schlimmer die Loseblattsammlung -  in der Kanzlei ankommt. Hier werden nach internen Regelungen nur bestimmte Belege gescannt und an Buchungssätze "gehängt" - der Rest wird direkt vom Blatt in einen Buchungssatz gewandelt.

 


@theo  schrieb:

Dann lässt du die Bank automatisch dagegenlaufen. Die Rechnungen werden ziemlich verlässlich zugeordnet, für regelmäßige Sachen wie bspw. Miete benutzt du die Lerndatei. Nur der Rest ist noch Abstimmung.


Stimmt. Lerndateien werden auch genutzt, greifen aber manchmal erst beim zweiten oder dritten Anlauf.

 

Kurz: es ist noch ein mühsamer Weg - aber wir kriegen auch noch den letzten MA/Mandant irgendwann digital.

 

Ich danke allen Kommentatoren für die aufgewendete Zeit!

 

 

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letzte Antwort am 03.12.2022 07:16:08 von harleyd
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