Mittlerweile glaube ich DATEV kein Wort mehr. Es ist einfach zuviel passiert gerade in den letzten 1,5 Jahren und auch davor.
Es werden Funktionalitäten aus bestehenden Programmen ersatzlos gestrichen, ohne nur im entferntesten darüber nachzudenken, was das für die Genossen (ja, dafür steht die Abkürzung "eG") und deren Mandantschaft bedeutet.
Die Berufsträger werden immer mehr in die Richtung "Verkäufer" gedrängt inkl. dem zu leistenden Support. Allerdings dürfen diese dann auch, quasi in Stellvertreterposition, den ganzen Unmut abfangen, der seitens der Mandantschaft entsteht.
Kompensation? 0.
Wir hatten alleine in Q1/2024 drei (!) massive Ausfälle des RZ, die viele Arbeitsabläufe durcheinander gebracht und für Zwangsurlaub gesorgt haben.
Kompensation? 0.
Wir bezahlen für vier Rechenzentren, die gleichzeitig ausfallen.
Kompensation? 0.
Es werden Programme auf Anwender losgelassen, die nicht zu Ende entwickelt wurden. Im Falle der "neuen Personalakte" sogar hier im Forum bestätigt mit Absicht - weil man auf Anwenderrückmeldungen wartet. Hat ja mit dem ganzen IDEAS-Quatsch und anderen Kanälen i Vergangenheit wunderbar geklappt.
Wohlgemerkt ein Programm, mit welchem sowohl Mandanten als auch Berufsträger aktiv arbeiten (sollen) und im Hinblick auf die ab 2025 geltenden, rechtlich bindenden Prüfungsvoraussetzungen im Rahmen einer Prüfung nach § 28b SGB IV auch vertrauen sollen.
(Dass hier wahrscheinlich Steve Wonder für die Sortierungseinstellungen in der Webanwendung zu Rate gezogen wurde, ist nur eine Petitesse in diesem ganzen Wust.)
DATEV meint ja auch, dass der ganze Komplex "eAU" abgeschlossen ist und somit in der Community diesen Bereich abstellt. Ist das wirklich so in der Realität? Hat jemals ein DATEV-Mitarbeiter mit der eigenen Software diese ganzen Abläufe von Anfang an begleitet? Ich behaupte mal ganz frech - nein.
Sich in Hochglanzbroschüren als der größte (oder vielleicht auch als einer der größten) Lohnabrechnungslogistiker zu bezeichnen, aber andererseits den möglichen Einfluss auf die Gesetzgebung und Verfahrensabläufe herunterzuspielen, gleicht einer Bankrotterklärung eines einst stolzen, standardsetzenden Unternehmens.
Ich nehme dem DATEV-Referenten immer noch übel, dass bei der Online-Veranstaltung zum Thema "Abkündigung Rechnungswesen Vorerfassung online" vollkommen realitätsfern von irgendwelchen, vollkommen an der Wirklichkeit vorbeigehenden Alternativen gesprochen und auf Chat-Anfragen nicht oder nur mit Standard-Stanzen geantwortet wurde (in der Aufzeichnung sieht man das ja nicht - ein Schelm, der ...).
Gerade in dieser Veranstaltung hat sich gezeigt, dass sich DATEV mittlerweile nicht mehr um die heterogene Kunden- und Mandantschaft kümmert. Irgendein Master-Überflieger von irgendeiner Elitär-Uni macht eine Supidupi-Powerpoint-Präsentation? Oh, geil, den nehmen wir. (Haben ist besser als brauchen.)
Dass dieser Tüp noch nicht geboren war oder noch Windeln trug, als ein nicht unerheblicher Teil der Mandantschaft schon aktiv etwas zum BSP beigetragen hat - geschenkt. Aber dass da niemand ist, der den Tunnelblick zu korrigieren vermag, lässt mich fassungslos zurück. Weil das beispielhaft für so vieles DATEV mittlerweile steht. Und das ist sehr traurig.
Viele Grüße
• Automatisch in der Tat geht nicht einmal der Automat. •
