Hallo Frau @Ivonne_Lindt ,
in meinem Beitrag haben Sie erwähnt das DATEV die "On-Premises-Produkte" nurnoch lauffähig hält und diese zukünftig durch online Lösungen abgelöst werden sollen. Beitrag
Da auf meine Frage nicht reagiert wurde möchte ich an dieser Stelle nochmal nachfragen.
Wie lange können wir DATEV als "On-Premises-Produkt" weiter verwenden bevor wir uns von Datev trennen müssen?
Vorab vielen Dank!
LG
Alex
Wie lange wird es On-Premises-Anwendungen noch geben - ab wann nur noch DATEV Cloud?
Nun,
in Anbetracht meiner Erfahrungen und den Vergleichen von Soll und Ist im Datev-Universum, insbesondere in Bezug auf vollständige Funktionalität, habe ich keine Sorge, dass ich in den nächsten drei Jahrzehnten voll in die Cloud verlagert werde.
Ich bin mir nahezu 99 % sicher, dass Datev hierzu keinen belastbaren Horizont liefern will beziehungsweise kann.
Wir werden doch ein Rechnungswesen, dass ich jetzt über vier Jahrzehnte fast unverändert etabliert hat, nicht einfach über Bord werfen 😉
Wenn die on-prem Programm in den nächsten 5 Jahren (Teilweise 3 Jahren) tatsächlich stiefmütterlich behandelt werden und dann (auch noch) in einem starkt abgespeckten Umfang als Cloud-Lösung abgelöst werden (so scheint es auszusehen - stärker standartisierte, modulare Anwendungen), wird dies m.E. zwar nicht zu verhindern sein, jedoch die Stellung der DATEV als Programmanbieter - zumindest bei den Bestandskunden - ins Wanken bringen.
Immerhin sind die Bestandskunden mit dem aktuellen Funktionsumfang verwöhnt und haben (Achtung liebe DATEV wichtig) die Workflows über Jahre mit den Mandanten erarbeitet. DATEV schafft es ja jetzt schon nicht, z.B. mit der Personalakte, diese Prozesse weiterzuführen, sondern durchbricht den bekannten Workflow und zwingt zum Umdenken in der Zusammenarbeit Mandant/Steuerberater. Was gestern ging, geht heute nicht mehr. Egal lieber Kunde, friss oder stirb (so könnte man die Haltung auffassen).
Die (alten) Wissenden und Programmierer der on-prem Produkte werden nicht federführend bei der Entwicklung der Cloud-Lösungen mitwirken und so wird vieles gutes und bekanntes unentdeckt unter den Tisch fallen (das ist wahrscheinlich der Zeitgeist).
Neukunden in 5 Jahren mag das nicht weiter stören, denn es gibt keine gewachsene Erwartungshaltung. Ob es aber wirklich ausreichend neue bis dahin gibt? Ich würde als Unternehmer darauf nicht bauen.
Hier werden möglicherweise einige aktuelle Nutzer (Bestandskunden) nur noch den Exit als Lösung sehen, vl. nicht bei allen Programmen, aber z.B. bei Programmen / Leistungen, die sowieso problembehaftet sind (z.B. Lohn). Inbesondere, wenn die Rente in greifbarer Zukunft liegt oder die Personalgewinnung weiter derart angespannt ist.
Es zählt aber auf jeden Fall "Vertrauen" in die Zukunft für die aktuellen Kunden der DATEV. Leider schafft DATEV dieses Vertrauen in die Zukunft aber m.E. nicht, da selbst Einfachstprogramme (verglichen mit den aktuellen on-prem Programmen) wie DUO äußerst oft und immer öfter versagen (Verfügbarkeit, RZ-Kaskadenabsturz) und es den Cloud-Lösungen oft an ganz banalen, zu erwartenden Funktionen fehlt.
Kann sich wirklich irgendjemand (der aktuellen DATEV-User - nicht die DATEV) vorstellen, dass die umfangreichen Programme der on prem Produkte in 3 bis 5 Jahren reibungslos in der Cloud laufen? Ich habe nur eine unfachmännische Ahnung, die mit sagt, never. Vielleicht in 10 bis 15 Jahren.
Ich bin DATEV-Nutzer seit 35 Jahren und wollte nie etwas anderes. Trotzdem befasse ich mich mit Zukunftsplänen eines DATEV-Exits oder Teil-Exits, wenn die Cloud-Programme "etwas ganz anderes" sind, für das ICH mich nicht mehr verbiegen möchte. Und genau das wird m.E. vom Kunden seitens der DATEV aktuell gelebt erwartet - er (der Kunde) soll sich anpassen, nicht der Softwareanbieter.
Möglicherweise kommt aber auch alles anders, mal sehen was in 5 Jahren so abgeht....
Als wir vor einigen Jahren zu Datev gewechselt sind war auch ein ausschlaggebener Punkt die Verfügbarkeit.
Es wurde uns so mitgeteilt das online die Updates zu festen Zeiten eingespielt werden ohne Rücksicht auf die Arbeitszeiten der Kunden.
Sprich die Systeme sind zu den Zeiten nicht erreichbar.
Alleine dies hat bei uns dazu geführt alles im Hause haben zu wollen, denn ich kann mich nun nach den Arbeitszeiten der Kollegen richten und die Updates einspielen.
Wenn das Thema noch weit in der Zukunft liegt ist es in Ordnung, dann haben wir noch ausreichend zeit uns auf einen Wechsel vorzubereiten.
Vorab vielen Dank!
LG
Alex
Meine Glaskugel sagt. In zwei bis drei Jahren wird es zum Programmierungsstillstand (außer im Bereich Gaming) kommen. Ab da an werden wir nur noch mit dem KI Agenten kommunizieren und dieser wird die Programme für uns bedienen. Diesen KI Agenten auf umständliche hässliche COBOL Programme anzutrainieren wird genauso wunderbar funktionieren wie schicke neue im Browser. Das Auslesen und interpretieren der Daten wird der Agent irgendwann mit hohen Wahrscheinlichkeiten richtig ausgeben. Und im Hintergrund wird er die Daten in LODAS einspielen und sich melden wenn alles verarbeitet wurde. Schreib uns dann eine Mail vor mit den entsprechenden Auswertungen im Anhang, die wir von ihm wünschen.
Es macht garkein Sinn mehr die Programme neu zu schreiben, wenn wir sie nicht mehr bedienen werden.
Die Anfänge macht n8n.io bereits jetzt.