Ich bin seit 2011 DATEV Kunde mit einer 10 – 15 MitarbeiterInnen Kanzlei. Seit 15 Jahren gönne ich mir den Luxus einen angestellten Admin zu beschäftigen. Ich würde mich als organisations- und technikaffin beschreiben. Und trotzdem habe ich seit einiger Zeit den Eindruck den Anschluss an DATEV zu verlieren. Gefühlt gehen immer mehr Ressourcen in DATEV. In die x-te unfertig ausgerollte Onlineanwendung, in DUO, in den Versuch die zur Verfügung gestellten Anwendungen möglichst gut zu nutzen.
DATEV wird immer kritisiert, dass sie zu langsam sind. Wo ich 100% auch mitgehe, da meine Liste an Wünschen lang ist. Aber trotzdem habe ich auch das oben beschriebene Gefühl.
Wie geht es Euch? Wie machen das die kleineren Kanzleien? Habt ihr aufgegeben oder ist mein Anspruch zu groß?
Befeuert DATEV nicht mit der momentanen Entwicklung die Konzentration auf dem Kanzleimarkt? Können nicht nur die großen da überhaupt noch mithalten??
klar können Sie mithalten..
Allerdings wird der Kanzleimarkt vermutlich irgendwann immer voller und die Preise immer niedriger.. KI, demografischer Wandel etc. sei Dank.
Ansonsten sind große Einheiten eher träge und benötigen kompliziertere Prozesse als kleinere Kanzleien.
Ein Vorteil..
Zum Teil haben Sie recht... man hat altbewährte manuelle Prozesse in z.T. komplizierte automatische Prozesse getauscht.. und man benötigt Zeit diese automatischen Prozesse anzupassen, laufend zu prüfen, ggfs. wieder anzupassen.. dann verändern sich Prozesse, man muss wieder schulen.. usw. das kann auch ordentlich Zeit fressen..
Digitale Prozesse wo wir (Mandant und Kanzlei) nur kleinste Vorteile haben, versuchen wir gar nicht erst einzuführen.
Moin Moin @stbkaik,
ich kann sie sehr gut nachvollziehen. Ich bin bei uns der Admin.. Und ich muss eine Menge Zeit in Datev investieren.
Das neueste Problem: Seit Mittwoch gibt es Abstürze von Word bei der Rechnungsschreibung.
Die Datev-Hilfe liefert eine Menge möglicher Fixes, allein, die Suche liefert nicht den wirklichen Fix. Obwohl es den Eintrag in der Hilfe gibt. Über die Community bin ich erst drüber gestoßen. Macht echt Spaß, jede Menge Mecker zu bekommen, weil die Hilfe nicht hilft. Warum auch immer, denn "Word stürzt an" hätte eigentlich den Eintrag unter den ersten (bzw. mit Zeitnähe an erster Stelle) bringen müssen.
Ist ja schön, dass Datev das Problem kennt, aber wenn ich den Eintrag nicht feinden kann in der Suche ....
Ich krieg den Unmut ab, nicht Datev!
Und ja, die Online Anwendungen, da muss man wirklich 1-2 Jahre (mindestens) warten, bis es möglicherweise einen Nutzen gibt. Und wenn man dann sich drauf einlässt, gibt es Änderungen und alles ist anders und kostet mehr.
Ist Ihr Anspruch zu groß? M.E. nein! Datev's Lieferung ist zu armselig!
Und der Datev-Marktplatz ist auch nicht die Fundgrube für benötigte Lösungen. Denn die Anbieter bedienen natürlich erstmal nur den Teil von Lösungen, der von vielen Kanzleien benötigt wird. Spezielleres bleibt außen vor.
Insofern: Ein Ökosystem, in dem seltenere Lösungsansätze unberücksichtigt bleiben.
Ich kann Sie wirklich gut verstehen!
QJ
Das DATEV Rechnungsschreibung Word Problem gibt es schon seit einigen Wochen. Dazu hat DATEV Anfang September einen Hotfix veröffentlicht, der die Kompatibilität mit Office Version 240X (exakte Zahl gerade nicht im Kopf aber auf alle Fälle nicht 😎 verbessern soll. Die Kegler IT installiert nun 2405, welche aber mit 2408 aus dem Support gefallen ist.
DATEV installiert im DATEVasp selbst die Office Version 2402, welche bis 09/25 unterstützt wird.
Man muss nur die richtigen Menschen kennen ☎️.
@stbkaik schrieb:Ich bin seit 2011 DATEV Kunde mit einer 10 – 15 MitarbeiterInnen Kanzlei. Seit 15 Jahren gönne ich mir den Luxus einen angestellten Admin zu beschäftigen. Ich würde mich als organisations- und technikaffin beschreiben. Und trotzdem habe ich seit einiger Zeit den Eindruck den Anschluss an DATEV zu verlieren. Gefühlt gehen immer mehr Ressourcen in DATEV. In die x-te unfertig ausgerollte Onlineanwendung, in DUO, in den Versuch die zur Verfügung gestellten Anwendungen möglichst gut zu nutzen.
DATEV wird immer kritisiert, dass sie zu langsam sind. Wo ich 100% auch mitgehe, da meine Liste an Wünschen lang ist. Aber trotzdem habe ich auch das oben beschriebene Gefühl.
Wie geht es Euch? Wie machen das die kleineren Kanzleien? Habt ihr aufgegeben oder ist mein Anspruch zu groß?
Befeuert DATEV nicht mit der momentanen Entwicklung die Konzentration auf dem Kanzleimarkt? Können nicht nur die großen da überhaupt noch mithalten??
Das mit dem Umzug in die Online-Welt ist ja nicht eine Idee von DATEV gewesen sondern dieser richtet sich nach den Support-Zusagen von Microsoft. Und danach müssen wir drauf vorbereitet sein, dass das jetzige Modell mit einer lokalen SQL-Datenbank und Workstations, die darauf zugreifen ab 2029 nicht mehr halbwegs sicher funktioniert.
Deswegen müssen alle DATEV Programme in den Browser umziehen, DATEV sorgt damit nur dafür, dass wir auch in 10 Jahren noch arbeiten können.
Wenn Sie sich an manchen Stellen abgehängt fühlen, wenden Sie sich an ihren DATEV-KV, dafür sind wir eine Genossenschaft, der kann ihnen vielleicht ein regionales Netzwerk vermitteln oder Sie schauen selber bei den Fortbildungs-Angeboten, hier gibt es immer wieder prima Formate wie kürzlich das Kanzleicamp oder in Kürze die Sneak Preview.
Oder sie schauen mal bei den Kollegenforen https://www.datev.de/web/de/aktuelles/veranstaltungen/kollegenforen/ vorbei, dort kommen Sie auch mit anderen DATEV Steuerberatern in den Austausch, so dass sie sich mehr mitgenommen fühlen.
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wie kommen Sie auf 2029?
Habe gerüchteweise auch gehört, dass ab 2029 alles in der Cloud sein muss, da der MS SQL nicht mehr lizensiert werden kann oder will??!!
@stbkaik schrieb:1. Ich würde mich als organisations- und technikaffin beschreiben.
2. Und trotzdem habe ich seit einiger Zeit den Eindruck den Anschluss an DATEV zu verlieren. Gefühlt gehen immer mehr Ressourcen in DATEV. In die x-te unfertig ausgerollte Onlineanwendung, in DUO, in den Versuch die zur
1. Metoo !
2. Ich habe eher das Gefühl, dass DATEV den Anschluss an uns verliert.
Hallo Rahagena,
meine These / Frage war „befeuert DATEV die Konzentration auf dem Kanzleimarkt?“
Können kleine Kanzleien bei den vielen halbfertigen Cloudanwendungen (und das sind sie ja, wie DATEV auch zugibt. Es werden die Anwendungen ausgerollt und dann wird geguckt, ob der Kunde sie annimmt. So ist Cloud. Schöne neue Welt) und Möglichkeiten in den Programmen noch mithalten? Was Effektivität und Rendite angeht??
Also eher in Richtung der Antwort von BamBam.
Können kleine Kanzleien die ganzen Sachen von DATEV noch auf den Prüfstand stellen und für sich zu entscheiden „macht für mich Sinn, oder nicht“. Oder scheitern Sie nicht an der mangelnden Zeit und vielleicht auch Kompetenz sich mit immer mehr halbgarer Technik auseinanderzusetzen.
Es ging mir hier weniger um Ideen, mein ungutes Gefühl in den Griff bekommen. KV und Fortbildungen (die für andere Zielgruppen sind) oder IT Clubs helfen mir jedenfalls nicht.
>>> zu deusex:
2. so kann man es natürlich auch sehen.
wenn ich drüber nachdenke, wie viele Nicht - DATEV Lösungen ich mir in den letzten Jahren angeschaut habe, um
die Sachen die DATEV nicht kann - aber können müsste - in den Griff zu bekommen.
Bis hin zur Programmierung der eigenen Cloud, Anbindung der DMS API (die DATEV übrigens gerade
unergründlicherweise mal völlig geändert hat) oder der Programmierung des auch hier im Forum immer wieder mal
genannten CKonverters.
Aber auch das war nicht das Thema / die These. Die Frage war, was machen die die nicht so irre sind?? Und einfach
nur klassisch Steuerberatung machen??
@stbkaik schrieb:Hallo Rahagena,
meine These / Frage war „befeuert DATEV die Konzentration auf dem Kanzleimarkt?“
Meine Antwort war, dass DATEV hier getrieben wird von Microsoft, also hier offenbar nichts "befeuert" sondern nur dafür sorgt, dass wir alle in 10 Jahren noch arbeiten können.
Ganz konkret haben es kleinere Kanzleien sogar wesentlich einfacher, sich an geänderte Gegebenheiten anzupassen! Bei den großen müssen erst einmal die verschiedenen Partner einig werden müssen und bis dahin passiert im Zweifel nichts. Insofern sehe ich hier keine Konzentration, wenn dann zur agilen Kanzlei.
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Das Problem an der DATEV-Software ist, dass diese jeweils eine Funktionalität beinhaltet (die dann in der Regel auch funktioniert), aber der Prozess um die Software herum von Datev nicht mitgeliefert bzw. nicht in der Software abgebildet wird. Dieser Prozess muss dann von jeder StB-Praxis selbst erarbeitet werden.
Da greifen natürlich Skaleneffekte, wie bei Ihnen mit dem Administrator: Es ist egal, ob ich den Prozess für zwei Mitarbeiter, 20 Mitarbeiter oder 200 Mitarbeiter entwickle, es kostet gleichviel.
Somit fördert die DATEV m.E. durch den Verzicht auf saubere Prozessabbildung in ihrer Software die Konzentration auf dem StB-Markt. Das ist für größere Genossen natürlich sehr genossenschaftlich, für kleinere weniger.
Aus Sicht einer Kleinstkanzlei:
Es ist schlicht nicht möglich, überall an allem teilzunehmen, alles umzusetzen und jede Neuerung sofort zu implementieren. Dazu fehlen uns einfach die personellen und finanziellen Ressourcen im Vergleich zu größeren Kanzleien.
Das ist aber auch nicht allzu schlimm, finde ich. Den Anspruch habe ich einfach aufgegeben.
Wir machen tagsüber ganz normales Tagesgeschäft. Danach versuche ich, zumindest auf dem Laufenden zu bleiben, was alles so an neuen Dingen gibt, wie da der Stand der Dinge ist, wie der Prozess dazu abläuft.
Manches kann ich im Kopf direkt nach hinten schieben weil ich keinen Vorteil sehe, weil zu teuer oder schlichtweg in der Umsetzung für uns zu zeitaufwendig. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Manche kleinen Dinge setzen wir um, weil die uns praktisch sofort weiterbringen.
Andere wiederum, die aus mehreren Einzelschritten bestehen, gehen wir mit dem ersten Schritt an, manchmal ergibt sich dann später zufällig die Gelegenheit die restlichen Schritte kurzfristig auch anzugehen.
Die kleine Kanzleigröße ist da der Vorteil, einiges kann ich einfach mal ausprobieren, ich brauche keine langen Prozessbeschreibungen zu machen oder langwierige Freigabeprozesse abzuwarten. Der Freigabeprozess besteht dann aus aus einem laut gerufenen "Ja, mach !" aus dem hinteren Büro. Das ist auch nicht zu verachten.
Und wenns dann doch nicht so läuft, wie vorgestellt, stellen wir halt sofort wieder um.
Natürlich hat man das Gefühl, von vielen Dingen überrollt zu werden und nicht mehr hinterherzukommen.
Der große Rundumschlag zur coolen Digitalkanzlei ist nicht möglich.
Aber das ist okay, die Kanzleiprozesse müssen zu uns passen.
Wir geben einfach unser Bestes, manchmal geht einfach nicht mehr.
.. die sogenannten "Automatisierungen" und manche "Schnittstellen" versprechen aus meiner Sicht mehr als sie tatsächlich halten, bzw. sie sind ohne aufwändige und teure Unterstützung des Datev-Consultings oder eines Datev Solution-Partners nicht umsetzbar.
Oft muss auch noch auf Mandantenseite investiert werden
Beispiele :
EURONICS-Schnittstelle
Die zuständigen Leute bei EURONICS konnten mit meinen Anfragen bzgl. der Schnittstelle nichts anfangen. Also laden wir zur Zeit immer noch die digitalen Belege herunter, müssen das Konvolut ein wenig nachbearbeiten, nach DUO hochladen und per Lerndatei buchen ... was wenigstens zeitlich kalkulierbar ist
Auch bei "ISWL_Beleg2Buchung" gibt es Schmerzgrenzen bei der Anzahl der zu verknüpfenden Belege.
Wenn der Mandant nur mit einer hohen 2-stelligen Anzahl an monatlichen Belegen um die Ecke kommt, lohnt sich meiner Meinung nach ISWL_Beleg2Buchung nicht, vor allem wegen einigen manuellen 'Handgriffen', die trotz 'Automatisierung' auf Kanzlei- und/oder Mandantenseite immer noch erforderlich sind
An den DATEV Automatisierungsservice Rechnungen und an den DATEV Automatisierungsservice Bank haben wir uns, ehrlich gesagt, noch nicht herangetraut, aus Angst vor 'Arbeitszeitvernichtung'
Interessant wird die 'Automatisierung' mE erst, wenn das Digitale Buchen manuell gar nicht mehr zu schaffen wäre. Dann ist man gezwungen, nach einer effektiven Lösung zu suchen oder man muss den Mandanten wegschicken, was natürlich schade ist, es sei denn, man befreit sich damit von einem 'Klotz am Bein'
... keine Ahnung, ob große oder sehr große Kanzleien 'glücklicher' mit ihrer IT-Infrastruktur bzw. mit ihren IT-Prozessen sind
@BamBam schrieb:Allerdings wird der Kanzleimarkt vermutlich irgendwann immer voller
Wie kommst du zu dem Eindruck? Ich weiß gerade leider nicht mehr, welcher Thread es war, aber da ging der Tenor eher in die Richtung, dass junge Steuerberaterïnnen lieber als Angestellte in einer Kanzlei anfangen statt sich selbstständig zu machen, weil das einfach besser für die Zeit- und Familienplanung ist.
Das ist natürlich nichts, was mit DATEV zu tun hat. Interessant könnte auch sein, wie viele Klein- und Kleinstkanzleien nicht den Weg der Konsolidierung gehen, sondern den Absprung hin zu anderen Anbietern wagen, @stbkaik.
ich meine nur auf das Angebot bezogen... viele gehen in Rente=viel Angebot, wenig Nachfrage (aus z.B. den Ihnen genannten Gründen)
@BamBam schrieb:ich meine nur auf das Angebot bezogen... viele gehen in Rente=viel Angebot, wenig Nachfrage (aus z.B. den Ihnen genannten Gründen)
viele gehen in Rente = wenig Angebot! Es gibt künftig eher weniger Steuerberater als aktuell.
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Sehr gut ausgeführt. Ich kann das aus Sicht der "Mikrokanzlei" (teilweise) bestätigen.
"Teilweise" daher, weil Kleinkanzleien das wendige Schnellboot darstellen, gegenüber den Großkanzleien, die eher wie ein Tanker agieren (müssen). Letztere können schlichtweg nicht einfach mal kurz "rein in die Puschen und raus aus den Puschen".
Wichtig ist letztlich "Neuem" schnell auf den Zahn zu fühlen und analysieren, ob wirklich ein Mehrwert hinter dem Hochgelobten steckt oder ob man nur partiell davon etwas aufnimmt und umsetzt oder besser erst mal gar nichts. Wenn der Fuss mal in der Tür einer Anwendung ist, fällt es umso leichter die Ergänzungen an Mitarbeiter/Mandant zu bringen.
Ich habe für meine Kanzlei die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse als stringentes Dauerziel gesetzt und optimiere laufend die bestehenden Arbeitsabläufe; mit DATEV-Online, aber längst nicht mit Allem.
Aktuell blickt bspw. ein Auge immer mal wieder auf "Personaldaten online", welches als Nachfolger von "Lodas Vorerfassung online" gehandelt wird, aber das Produkt leistet nicht annähernd das, was es sollte, sondern belastet mehr, als es entlasten sollte.
Gibt es in der Comm einen Beitrag hierzu.
Wenn des morgens 15 Minuten in die Community investiert werden, bleibt man partiell aktuell über die Fortschritte informiert.
Man sollte sich m.E. andauernd, wöchentlich ein adäquates Zeitkontingent für die technischen Details der Anwendungen und deren Optimierung/Neuerungen einplanen, um mit dieser Kontinuität "dran zu bleiben".
Wiedervorlagen für technische Anfragen und Wünsche bei der DATEV unter 6 Monaten sind indes zumeist sinnlos, weil zumeist Fierlefanz geändert wird, aber notwendige Änderungen auf sich warten lassen.
Bsp.:
So nutzt man "Personaldaten online" zunächst nur soweit, dass Mandanten in "sensiblen" Gewerben, am Wochenende schnell selbst Sofortmeldungen erstellen können, falls eine neue Servicekraft auf der Matte steht und loslegen will; das klappt auch recht gut.
Mündige Mandanten fordern allerdings auch gleich den "Online-Personalfragebogen" bei den neuen Mitarbeitern an, welcher leider unvollständig vorbelegt ist und man doch wieder hin- und herfragen muss; so bleibt es bei den Bewegungsdaten Lohn erstmal bei E-Mail. Klar.
Dieser workflow zieht sich durch alle kollaborativen Online-Programme und da muss man gegenüber dem Mandanten auch mal das Haupt neigen . . . "geht noch nicht, sorry", bitte nutzen Sie bis auf Weiteres noch die vollständigen, verlinkten Personalbögen.
Warum jetzt allerdings eine kleine Kanzlei gerade zu Alternativanbietern wechseln soll, erschließt sich mir noch nicht ganz.
Obwohl hier, allem voran die cloudbasierten Anwendungen, verschiedentlich kaum Luft nach unten haben, ist die Konnektivität innerhalb des DATEV-Universums ein entscheidender Vorteil, den ich nicht mehr missen möchte.
Wenn Kleinstmandant selbst buchen und sein kleines Geschäfts verwalten will, empfehle ich ihm eben Lexoffice, weil die Schnittstellen passen und er eine kompakte Anwendung für kleines Geld bekommt; alle anderen werden via UO-MSt bearbeitet und DATEV täte nun endlich gut daran, Auftragswesen next mit dem Wesentlichen zu vervollständigen.
geht um den "kanzleimarkt".. ich denke mal er meint kanzleiverkäufe
aaah, danke
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Das DATEV von MS und Infrastrukturanbietern "getrieben" wird, ist altbekannt. Sei es, dass Silverlight abgekündigt wurde, die Datenbank nicht mehr die Menge an Daten verarbeiten kann oder dass die großen die Cloudanwendungen als Gelddruckmaschinen entdeckt haben und daher On Premise auslaufen lassen.
Um es klar zu schreiben, wo die Frage - auf der Terrasse eines Ferienhauses auf den Azoren entstanden - her kommt.
Wir bieten seit sechs Monaten den (schön öfter im Forum erwähnten) Bankkonverter für PDF und CSV Kontoauszüge an. Die Kanzleien die wir als Kunden gewinnen, kommen dabei sehr oft über den Admin oder die MitarbeiterInnen die sich um die Digitalisierung kümmern. Und es sind oft größere Kanzleien mit 20 und mehr MitarbeiterInnen.
Daher kam die Frage, ob DATEV mit der Arbeit die sie leisten, mit dem Service den Sie bieten, mit der Software die sie anbieten, mit der Art, wie Software inzwischen "ausgerollt" wird usw. dazu beitragen, dass kleine Kanzleien (und das würde ich jetzt mal mit max. 10 MitarbeiterInnen definieren) den digitalen Anschluss verlieren.
In Berlin gibt lt. KV eine Kanzlei, die nur damit wirbt, "wir machen alles so wie früher".... Und damit sehr erfolgreich ist. Insofern ist mir natürlich klar, dass man "Anschluss verlieren" oder auch, wo man dann seine Nische findet um erfolgreich zu sein für jeden anders ist und das gerade kleine Kanzleien da besonders erfindungsreich sind.
Insofern würde ich jetzt mal "den Anschluss verlieren" damit definieren, dass kleine Kanzleien irgendwann nicht mehr - wie es ein WP letztens in seiner Stellenanzeige schrieb - "die Speerspitze der Digitalisierung" sein können. Weil DATEV sie überfordert und zuviel technisches KnowHow fordert.
Und dass das dann dazu führt, dass es immer mehr Großkanzleien geben wird. Oder Zusammenschlüsse wie ETL. Kanzeleien die in der Lage sind einen oder mehrere Mitarbeiter nur für die Digitalisierung abzustellen. Für das Verstehen von DATEV, für die Einführung der Tools usw..
@stbkaik schrieb:
Weil DATEV sie überfordert und zuviel technisches KnowHow fordert.
Nein, es ist nicht nur DATEV allein. Es ist das Thema Mensch 👨👩👧👦 & Technik 🤓. Ist ja nicht so, dass nur DATEV zu viel von den Menschen und der Gesellschaft in Sachen Technik fordert. Es zieht sich durch die ganze Gesellschaft und nein, ist auch nicht so, dass es nur mit DATEV und nur mit Kanzleien "Probleme" gibt. Es ist weitaus mehr.
Beispiel 1: Drucker druckt nur Letter statt DIN A4. Wenige Klicks und die Nachbarin war wieder happy.
Beispiel 2: Tischkarten müssen unbedingt mit MS Word designt werden. Publisher ist installiert und lizenziert.
Beispiel 3: Mein Onkel hat sich ein neues Smartphone gekauft. Alle Chatverläufe in WhatsApp und Signal sind weg. Das muss nicht sein.
Beispiel 4: App-Preis bei Kaufland. Auf dem Bon stand ein höherer Betrag. Kunde fühlte sich **bleep**t.
Beispiel 5: Bilder werden unter iPhone Anwendern per WhatsApp geteilt. AirDrop kann's ohne App verlustfrei.
Beispiel 6: Ich finde mit meinem iPhone ein anderes iPhone als Hotspot und könnte mich mit 1 Klick verbinden. Datenschutz? Ist es dem Anwender bewusst?
Beispiel 7: Menschen wissen nicht, für was sie im Mobilfunk / Festnetz genau (welche Leistung) zahlen. Das muss nicht sein.
Beispiel 8: Angebotsvergleich zwischen zweier Cloud TK-Anlagen vorbereitet. Kunde versteht nur "spanisch". Grund: Telefonieren wie aus 1864 ist heute leicht anders und 10x so komplex.
Im Kern überall: people and technology.
Ich sehe das sehr so wie deusex .
Das wichtigste was es bei DATEV zu tun gibt, ist herauszufinden, wo es nichts zu tun gibt. Und das dann auch möglichst konsequent sein zu lassen.
Die Eigenorganisation Comfort ist sehr hilfreich für das auftragsbezogene Arbeiten. Aber bitte: Keine Kapazitätsplanung, keine Auftragsstati (oder -statusse) und kein Pro Check!
Es gibt Programme und Tools, die auf diese Aufgaben spezialisiert sind. Und sie leisten ein Vielfaches. Durch Einfachheit, durch schnörkelloses Vorgehen und manchmal auch mit manueller Übertragung von Daten.
Wenn man als kleinst Kanzlei (Team 5 mit Personen inkl. Inhaber), in der DATEV Welt überleben will, geht das aus meiner Sicht kaum anders.
@deusex: Ich empfehle Taxmaro anstatt die DATEV Tools für die Lohnbuchhaltung. Wurde jetzt auch endlich in den Marktplatz aufgenommen.
@stbkaik: Kleinere Mandanten = Kleinere Roll Out Prozesse. Die letzte benötigte Lösung hat der Mandant selbst programmiert. Automatisierte Übernahme von Buchungssätzen und Anlagegütern in Steuerbilanz/Handelsbilanz und Inventar im Anlagenverzeichnis.
"Wir bieten seit sechs Monaten den (schön öfter im Forum erwähnten) Bankkonverter für PDF und CSV Kontoauszüge an. Die Kanzleien die wir als Kunden gewinnen, kommen dabei sehr oft über den Admin oder die MitarbeiterInnen die sich um die Digitalisierung kümmern. Und es sind oft größere Kanzleien mit 20 und mehr MitarbeiterInnen."
Wer noch mit Kontoauszügen arbeitet, egal in welchem Format, hinkt der Technik ohnehin mehrere Jahre hinterher.
Das Hauptproblem sehe ich im Aufbau des Know-Hows: Wer nicht technikaffin ist und / oder technikaffine Mitarbeiter und Mandanten hat, hat keine Möglichkeit zu unterscheiden welche technischen Lösungen wofür geeignet sind, wann sich Schnittstellen lohnen und wie eigentlich der Prozess aufgebaut sein sollte um zur Lösung zu kommen.
Die Frage wird ja bei DATEV häufig weggelassen. Aufgrund starrer Strukturen und mehr oder weniger unflexiblen, komplizierten Prozessen wird die Frage, wie ein Problem am einfachsten, effizientesten und effektivsten gelöst werden kann, in der Regel nicht mehr gestellt. Statt dessen benötigt es einen Tag DATEV Support Schulung um die DATEV Lösung ans Laufen zu bekommen.
Wir nutzen DATEV erst seit 2023 und ich bin ziemlich froh darüber, dass ich die ersten 9 Jahre meiner Selbständigkeit andere Programme kennen lernen durfte. So kann ich mir aus allen Welten das Beste heraussuchen 🙂
... sehr schön geschrieben, aber aus welcher Perspektive ? ...
... ist mir im Moment noch nicht klar, ob aus der Perspektive einer 'normalen' (Steuerberater-)Klein(st)kanzlei
EO comfort perfekte Zeit damit gehabt, ProCheck das beste Tool ever. Wir nutzen es seit 2009, haben damit die DIN ISO Zertifizierung gemacht und zugleich ist es die VD für uns selbst (das gute Stück verblüffte selbst die Prüfer). Eine Weiterentwicklung wäre hier angebracht.
Jede Kanzlei ist anders, aber bei 42 Mitarbeitern ist ProCheck unverzichtbar. Standardisierung, Digitalisierung und dann Automatisierung.
Manches Format könnte man sicher einkürzen und die Abteilung für betreutes Sprechen und Schreiben komplett abschaffen.
Datev ist nicht perfekt, ich auch nicht, es gibt einiges, das gar nicht läuft, manches dagegen gefällt mir. Wenn ich nach 31 Jahren etwas gelernt habe: Nutze überall 80 Prozent über die gesamte Kanzlei hinweg und lege dann den Finger in die Wunde. Daran muss ich mich selbst auch immer wieder erinnern. 🙈😂.
Ich habe gestern mit dem Vertrieb eines Mitbewerbers aus Österreich gesprochen, weil ich Datev mit denen vergleichen möchte. Vor ein paar Jahren lag Datev noch vorne.
Nachteil von Datev sind die vielen SQL Datenbanken während die Mitbewerber es mit einer Datenbank schlanker hinbekommen, sagte er.
Und wir kamen dann auf das Datum 1.1.2029. Hier muss Datev in die Cloud, alles andere würde extrem teuer, weil die Lizenzierung der bisherigen SQL Datenbanken dann aufgegeben wird.
Der Vertriebler des Mitbewerbers erklärte, dass diese auch für junge Steuerberater Cloudlösungen anbieten, er aber größere Kanzleien ab 10 Mitarbeitern das alte Modell mit Server empfiehlt, weil dann die Kosten der Nichtcloudlösung günstiger sind.
Klar ist aber auch das es Zeit kostet, zu installieren und zu warten. Ich mache es meist an 3 Samstagen im Jahr und schaue dann gerne dabei Fußball, während die Balken von links nach rechts durchlaufen.
Wenn Geld keine Rolle spielt, ist der Service mit der Cloud natürlich einfach und gut.
Bei mir ist jedoch alles sehr wirtschaftlich ausgerichtet. Dafür leiste ich mir dann gerne andere Dinge.
Und natürlich befeuert Datev die Konzentration der Branche. Ganz groß, Zusammenschlüsse pp. werden anders behandelt und gepflegt als kleinere Kanzleien unter 25 MA. Genau deshalb schaue ich mich bereits heute nach möglichen Alternativen um, da ich mit meinen 15 MA irgendwie noch ein paar schöne gute Jahre haben möchte.
Und ich nehme auch die MA mit, wenn wir einen Wechsel durchführen wollen. Denn MA müssen davon auch überzeugt sein. Es kommt am Ende nicht darauf an, ob wir einen Preisvorteil zu heute haben. Aber ich befürchte dass die Cloudstrategie von MS und Datev uns die Preise verdoppeln wird und dass dann ggf. auch andere sich umsehen oder den Weg der Konzentration gehen werden.
Guten Tag,
wissen Sie vielleicht wie die Kanzlei in Berlin heißt (ggf. Website) die mit dem von Ihnen genannten Slogan arbeitet?
Abseits des Mainstream zu arbeiten erscheint mir heuer ein erfolgreiches Konzept zu sein?
Vielen Dank!