Hallo zusammen,
wir haben einige EÜR-Mandate (Freiberufler etc.), die ihre Buchführungsunterlagen bisher in Papierform einreichen.
Da wir bei unseren größeren Bilanzieren schon umgestellt haben auf Unternehmen online und digitale Buchführung (Belege online und Belegtransfer etc.), würde ich das nun auch gerne für die EÜR-Mandate beginnen.
Wie ist der einfachste Weg diese kleinen Buchführungen auch digital umzustellen? Bei den Bilanzieren buchen wir die hochgeladenen Belege per OPOS ein, das fällt ja bei den Gewinnermittlern weg. Ich habe darüber gelesen, dass die Mandanten selbst eine Zuordnung der Belege zu den Bankbewegungen vornehmen müssen/können. Da sehe ich bei einigen Mandanten aber tatsächlich eher schwarz. Es wird doch sicherlich auch andere Wege geben? Wie handhabt ihr das?
Viele Grüße
Julia
Ich finde dieses Video von Andreas Hausmann zu dem Thema ganz hilfreich:
YOUTUBE - So buchst du die digitale EÜR mit Unternehmen online
Wenn Sie Ihrem Mandanten einen Service bieten wollen und Sie in der Kanzlei EINEN homogenen Buchführungs-Workflow haben wollen, buchen Sie den 43er wie den 41er.
Wir haben zwei Drittel Überschussrechner und auf Grund der Erhöhung der Gewinngrenzen (Entbürokratisierung) werden das voraussichtlich auch nicht mehr. Dennoch können diese schon ein entsprechendes Belegvolumen aufweisen; Freiberufler sind unabhängig davon, immer für 43 berechtigt.
Die OPOS-Liste für unsere Mandanten bietet einen echten Mehrwert ohne dass in der Kanzlei Mehrarbeit entsteht UND der Mandant am wenigsten zu tun hat. Belege hochladen und sonst nichts.
Habe bereits vor Jahren alle Finanzbuchhaltungsmandate auf Deb/Kred umgestellt.
Letztlich Geschmacksache. Ich sehe allerdings insgesamt die Buchführung mit Deb/Kred als etwas charmanter, als ohne.
Bitte nicht den Mandanten zumuten alle Belege in Bank Online zuzuweisen.
ABM
Wieso nicht?
Ist nun wirklich kein Hexenwerk und erleichtert vieles.
Im Endeffekt wird auch nichts anderes gemacht als damals in der analogen BF.
Wieso nicht ?
Servicegedanke?!
ein Teilnehmer postet mal:
wer einen schlechten analogen Prozess digitalisiert, bekommt einen schlechten digitalen Prozess.
Wer zukunftsorientiert arbeiten will, ändert, seine Prozesse zukunftsorientiert.
... mir sind die 'wilden Ehen' (mit einem Gefühl von Freiheit) auch lieber als die 'Zwangs-Ehen' (mit finAPI & Co.)
Werden die Belege kreditorisch gebucht erfolgt die Zuordnung automatisch oder er bezahlt den Beleg über DUO dann erfolgt die Zuordnung auch automatisch.
Der Mandant spart Zeit.
Hallo @JuRu84 ,
wir haben die Erfahrung gemacht, dass man DUO am besten so benutzt wie es sich die DATEV "gedacht" hat. Das bedeutet, dass man work-arounds oder abgespeckte Bearbeitungsstile komplett weglassen sollte. Die Folgen dieses Gedankens sind
a) man bucht alles debitorisch / kreditorisch wie bereits von den Kollegen ausgeführt
oder
b) die Mandanten nutzen DUO ganzheitlich inkl. Banknutzung, wie @tu_heggi vorschlug.
Wenn der Prozess vom Belegbild inkl. Anlage von Geschäftspartnern bis hin zur Zahlung vollständig in DUO abgebildet wird, können die Automatismen von Bank Online wunderbar funktionieren und eine manuelle Zuordnung entfällt größtenteils.
Nur dann sparen Mandanten Lebenszeit und wir Bearbeitungszeit. Wenn Alternative b) aus Gründen™ nicht umsetzbar ist, müsste zu Alternative a) gewechselt werden. Irgendwelche Mischformen führen nach meiner Lebenserfahrung nicht oder nur sehr sehr selten zum Ziel. Das Argument von @deusex bleibt bestehen: Wieso sollte man sich zur Alternative b) hinreißen lassen, wenn a) - also debitorisch/kreditorisch - sowieso zum Ziel führt und man so einen kanzleiweit einheitlichen Prozess hätte. Ich teile diese Einschätzung.
Ein möglicherweise konstruiertes Argument welches für die Verwendung von Alternative b) sprechen könnte, wäre, dass der Mandant so aktuell einen kompletten Überblick über seine finanzielle Situation im Sinne von offenen Kunden- und noch zu zahlenden Lieferantenrechnungen hat. Diese könnte ihm auch eine OPOS Auswertung bringen, jedoch kommt diese oft zeitversetzt.
Grüße
Im Endeffekt wird auch nichts anderes gemacht als damals in der analogen BF.
Analoger Schrott Prozess wird digital 1 zu 1 nachgebaut. Wer findet den Fehler?
Wie bereits zweimal erwähnt, generell OPOS buchen!
Alles andere macht keinen Sinn (und verschiedene Systeme verwirren den Buchhalter).
Unserer Erfahrung nach haben 4/3-Rechner selten einen tatsächlichen Überblick über offene/gezahlte Rechnungen, daher ist es ein echter Mehrwert! Wenn noch dazu kommt, dass kein betriebliches Girokonto existiert, ist die Buchhaltung ohne OPOS definitiv falsch, da sehr lückenhaft (meine Meinung bzw. unsere Erfahrung)!
Frohes neues Jahr und vielen Dank für die ganzen hilfreichen Kommentare!
Wir werden unsere 43er auf OPOS umstellen, Eure "Pros" haben mich überzeugt, vor allem im Hinblick auf unseren internen Workflow.
Eine Ausnahme sind vielleicht Freiberufler, die überwiegend Bareinnahmen haben (z.B. Stadt- oder Gästeführer). Da ist eine OPOS Buchung wirklich Doppelarbeit.
Gerade kleinere Freiberufler nutzen oft ein gemischtes Bankkonto, das nicht vollständig "gebucht" wird. Wie gut klappt dann die notwendige Erfassung bei Zahlung?
Wir drängen in diesem Fall auf ein separates betriebliches Girokonto. Die Kosten dafür sind ja als Betriebsausgabe abziehbar...
Natürlich gelingt das nicht bei jedem Mandant! 🙂
Im Zweifel sind 10 € Kontogebühren günstiger als jeden Monat eine Stunde des Sachbearbeiters um seinen privaten Mist umzubuchen. Wieso verstehen das die Leute nicht?
@tu_heggi schrieb:Im Zweifel sind 10 € Kontogebühren günstiger als jeden Monat eine Stunde des Sachbearbeiters um seinen privaten Mist umzubuchen. Wieso verstehen das die Leute nicht?
Schönes plakatives Beispiel.
Weil "die Leute" denken, dass sich die Software stets um ihre eigenen, wenn auch noch so unbedeutenden oder exotischen Kosmos drehen muss und sich natürlich nichts ändern soll.
"Die Leute" sollten endlich an ihrer eigenen Einstellung und ihren eigenen Arbeitsabläufen arbeiten, um die Prozesse zu verschlanken, um die Effizienz zu steigern.
Stattdessen werden oftmals Änderungen gefordert, weil sie nicht bereit sind, einen winzigen gedanklichen Schritt nach vorne zu gehen bzw. mit den Kanzleivorstellungen mitzugehen; wir sind hier die Profis und m.E. auch mitverantwortlich dafür, dass beim Mandanten draußen, effiziente Prozesse etabliert werden.
Wir haben dies unseren Mandanten regelmäßig kommunziert und jeden an die Hand genommen; manches Mal etwas fester und hinterhergezogen, um ihn zu seinem Glück quasi zu zwingen; hierfür erntet man so manches Mal späten Dank.
Wir sind hier die Pro´s und geben unseren Mandanten die Richtung vor; nicht umgekehrt.