Liebe Community, kurz vor dem Wochenende möchte ich noch einmal eine Zusammenfassung der Argumente für die weitere Versachlichung der Diskussion liefern. Vielen Dank für den regen Austausch und die Offenheit, die hier stattfindet. Fragen und Kritik ermöglichen uns, ein besseres Verständnis der Situation zu erlangen und Verbesserungen zu schaffen. In vielen Beiträgen schwingt ein grundsätzlicher Unmut an der DATEV-Strategie in Sachen Ökosystem und Partnering mit. Wir leben in einer zunehmend komplexeren und schnelleren Welt, in der sich vieles ändert. Plattformanbieter und Open-Source-Projekte schreiben jegliche Regeln des Wettbewerbs neu. Alle Unternehmen sind zum Umdenken und zum Weiterentwickeln von Geschäftsmodellen gezwungen. Deshalb brauchen wir als DATEV einen nachhaltigen und tragfähigen Ökosystemansatz, um den Herausforderungen des Marktes und den Veränderungen aufseiten der Technologie zu begegnen. Ohne ein digitales Ökosystem werden wir unseren Auftrag, Sie in Ihren Kanzleien bestmöglich zu unterstützen, über kurz oder lang nicht umfänglich erfüllen können. Die Argumente dafür haben wir auch hier in der Community wiederholt erläutert. Und auch wenn es die ein oder andere Anlaufschwierigkeit gibt: Das Ökosystem bietet hervorragende Chancen in Bezug auf Vernetzung und Integration von Anwendungen und Funktionen. Die meisten von Ihnen haben sicher schon von Schnittstellen wie Rechnungs-, Buchungs- oder Zahlungsdatenservices profitiert, wenn es darum geht, Daten der Mandanten möglichst reibungsfrei ins Rechnungswesen zu bekommen. Doch nun aber zum eigentlichen Anlass dieses Threads: Ob und unter welchen Umständen es von fino taxtech auch ein Angebot von GrundsteuerDigital für Privatpersonen geben kann, war ebenfalls bereits Gegenstand von Diskussionen hier in der Community und das Vorgehen war mit den DATEV-Gremien abgestimmt. Wie Alexey Batyuk bereits in einer Reaktion geschildert hat: Es gibt aus unserer Sicht gute Gründe, Personen, die aufgrund ihres einfachen Falles die Grundsteuer-Deklaration ohne einen Steuerberater erledigen wollen, zu bedienen. Dadurch wird schließlich an keinem Punkt Geschäft unserer Mitglieder substituiert. Im Gegenteil: Wir haben darauf gedrungen, dass dabei der Steuerberater grundsätzlich mit positioniert wird. Der Hinweis auf den Berater und die Plattform SmartExperts findet sich in jedem Fall in der Software selbst, viele Vertriebspartner haben ihn aber auch direkt auf die Landing-Page des von Ihnen angebotenen Produkts gesetzt. Und es war uns auch wichtig, dass fino taxtech als Anbieter der Lösung für Steuerberater nicht direkt eine Lösung an Privatpersonen vertreibt, dies erfolgt lediglich in Form einer White-Label-Lösung mit eingeschränktem Funktionsumfang. Das nun unter verschiedenen Namen verfügbare Basisprodukt für Privatpersonen ist nämlich keinesfalls identisch mit GrundsteuerDigital. Es verfügt z.B. nicht über die Möglichkeit, Land- und Forstwirschaftliche Betriebe oder Unternehmen zu bearbeiten, ermöglicht keine Massenverarbeitung, kann keine Stammdaten übernehmen und hat keine Schnittstellen in andere Programme. Es dient nur zur Erfassung der Einfachfälle, die für die Kanzleien häufig nicht im Fokus stehen. Und sollte ein privater Nutzer feststellen, dass er sich doch über- bzw. die Komplexität seines Falls unterschätzt hat, ist der Hinweis auf den Berufsstand bereits platziert. Wenn Banken, von denen ja eine Reihe zu den Vertriebspartnern zählen, statt der fino-Lösung die eines anderen Anbieters integrieren würden, würde diese Platzierung ganz sicher nicht erfolgen. Und was die Fragen der Bepreisung angeht: Wenn man den Leistungsumfang betrachtet, ist die für den Berufsstand ausgelegte, umfänglichere Version von GrundsteuerDigital auf jeden Fall das preiswertere Angebot im Vergleich zu denen für Privatpersonen. Und dass eine umfängliche Beratungsleistung der Kanzlei anders bepreist wird als eine reine Softwarelösung, versteht sich von selbst. Die fino-Lösung für Privatpersonen bewegt sich mit 34,95 Euro in Relation zu anderen Angeboten für Privatpersonen bewusst nicht in einem niedrigen Preissegment. Enthalten sind in dieser Summe ausschließlich der einmalige Abruf der Liegenschaftsinformationen. Losgelöst von den Sachfragen rund um das Privatkundenangebot noch eine Anmerkung zum Handling von GrundsteuerDigital. DATEV hat hier (auch als Mehrheitsgesellschafter) reagiert und fino taxtech tatkräftig im Service für unsere Mitglieder unterstützt. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist, so sehen wir das Produkt GrundsteuerDigital auf einem sehr guten Weg. Beste Grüße Frank Wittmann
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