Grundsteuererklärung Wohnbaufläche / Grünland

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Hallo zusammen,

folgender Sachverhalt:

bebautes Grundstück, die Grundstücksfläche habe ich im Bayern Atlas abgerufen.

Dabei ist auf der betreffenden Flurnummer neben der Wohnbaufläche noch eine unkultivierte Fläche (Grünland) mit einer Ertragsmesszahl ausgewiesen. 

Grundstücksflächen mit einer Ertragsmesszahl sind doch eigentlich der Landwirtschaft zuzurechnen. Mein Mandant hat allerdings keine Landwirtschaft, sondern nur eine "Wiese oder Garten" auf dem Grundstück, auf dem das Wohnhaus steht.

Weiß jemand, wie mit dieser Teilfläche zu verfahren ist ? Wenn ich diese Teilfläche der Bewertung für das bebaute Grundstück zuschlage, würde sie ja mit 0,04 € pro qm in den Grundsteuermessbetrag eingehen.

Oder ist so zu verfahren, dass der zur wirtschaftlichen Einheit "bebautes Grundstück" zu rechnende Anteil an der Grundstücksfläche um diese Teilfläche zu reduzieren ist.

Vielen Dank für eine Einschätzung.

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handelt es sich um ein einziges Flurstück oder um 2 separate Flurstücke ?

bei 2 Flurstücken würde ich eine zweite Feststellungserklärung erstellen, dann eben "unbebaut"

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es ist nur ein einziges Flurstück und es gibt auch nur ein Einheitswertaktenzeichen

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... aber wie sollte man ein einzelnes Flur aufteilen ?

Man kann ja nicht Pi mal Daumen nach Gutsherrenart einen großen Teil der Grünfläche eines bebauten Flurstücks als Wiese deklarieren ...

Anhand des Einheitswertbescheids wurde der Wert des Grundstücks ja auch bereits ermittelt.

Ich habe Grundstücke in den Unterlagen, die aus mehreren Flurstücken bestehen, "bebaut", "unbebaut" und mit unterschiedlichen Bodenrichtwerten und für jedes dieser Flurstücke kam ein eigenes Stammdatenblatt mit einem eigenen Einheitswert-Aktenzeichen

... und auf den bebauten Flurstücken gibt es neben dem/den Gebäuden auch Grünflächen, Rasen, Beete etc.

Der Begriff "Bayern-Atlas" ist mir nicht geläufig. Sind das offizielle GEO-Informationen des Katasteramts ?

edit: ... habe jetzt doch Infos zum Bayern-Atlas gefunden ( https://www.ldbv.bayern.de bzw. https://atlas.bayern.de/)

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Bayern Atlas enthält die Grundstücksdaten der Vermessungsämter und damit die offiziellen Flächen, wie sie auch den Grundbuchauszügen zu entnehmen sind, ist über ELSTER verlinkt, und die Grundstücksdaten aus den Notarverträgen können so auch verprobt werden.

Es ist ja auch klar, dass zu einem bebauten Wohngrundstück auch Rasenflächen/Garten dazugehört, diese Flächen gehören aber zur Einwertung als Wohnbaufläche, haben aber keine "Ertragsmesszahl".

Ertragsmesszahlen gibt es nur für landwirtschaftliche Grundstücke, wie Ackerland und Grünland.

Aber ohne Landwirtschaft wird die Fläche wohl dem Grundvermögen und damit dem bebauten Wohngrundstück zuzurechnen sein, da es ja nur ein EHW Az gibt und die Fläche ansonsten ja nirgendwo erfasst werden würde.

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Hallo zusammen,

ich habe das gleiche Problem. Folgendes wird im Bayern Atlas angezeigt:

Amtliche Fläche (nur eine Flurstücksnummer): 4.432m²

Tatsächliche Nutzung: 2.614m² Unkultivierte Fläche / 1.818m² Wohnbaufläche (darauf befindet sich ein Wohnhaus mit 160m² Wohnfläche)

Unkultivierte Fläche wird als Geringstland eingestuft und mit einem Bewertungsfaktor von 0,33 € pro Ar angegeben.  Das würde bei mir meines Erachtens folgende Berechnung ergeben:

Grundsteuerwert (A landwitschaftlich):
Summe Reinerträge: 2614m² / 100 x 0,33 € = 8,63 €
 x Kapitalisierungsfaktor 18,6 
Grundsteuerwert: 8,63 € x 18,6 = 100,- € (160,52 € abgerundet auf volle 100 €)

Steuermessbetrag:
Grundsteuerwert 100,- €
x Steuermesszahl (neu) x 0,55/1000
Steuermessbetrag: 100 € x 0,55/1000 = 0,06 €

Grundsteuer:
Steuermessbetrag 0,06 €
x Hebesatz 320%
Grundsteuer A: 0,06 € x 3,2 = 0,19 €

Für die Grundsteuer B würde ich dann folgendes erwarten:

1.818m² x 0,04 € = 72,72 €

+

160m² x 0,50 € = 80,- €  x  70% (Grundsteuermesszahl)  = 56,- €

Grundsteuermessbetrag B wäre dann 128,72 €

x Hebesatz 320%

Grundsteuer B: 128,72 x 3,2 = 411,90 €

Würde nach meinem Verständnis bedeuten, dass quasi nur Grundsteuer B angesetzt wird.

Im Elster Portal könnte ich ja nur die 1.818m² als bebautes Grundstück angeben und eine ergänzende Angabe zur Grundsteuererklärung (59) den Sachverhalt ähnlich wie hier beschreiben.

Was haltet ihr davon bzw. wie hast du es gelöst hk6579? 

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Hallo TobiLanger,

wurde das Grundstück früher mal landwirtschaftlich genutzt, als Wiese bspw. ? Wenn sich das Grundstück im Wohnbaugebiet befindet, müsste eigentlich die ganze Fläche im Bayern Atlas als Wohnbaufläche ausgewiesen sein.

Somit stellt sich die Frage, ob Ihr Mandat nur Grundvermögen, also Grundsteuer B hat (nur ein Einheitswertaktenzeichen für das Wohnhaus) oder ein weiteres Einheitswertaktenzeichen für Landwirtschaft bspw "Stückländerei" hat. 

Ich denke, dass die gesamte Fläche für die Grundsteuer erfasst werden muss, entweder komplett beim Wohnhaus oder falls es noch einen Einheitswert für die Landwirtschaft gibt, die entsprechende Teilfläche bei der Grundsteuererklärung für die Landwirtschaft.

Gruß

hk6579

[#8]

Hallo hk6579,

das Grundstück liegt im Außenbereich. Ich habe es von meiner Oma bekommen.
Ganz früher gehörte das Grundstück mal zu einer Landwirtschaft wurde aber weggemessen.
Allerdings hatte meine Oma es, glaub ich auch landwirtschaftlich bewirtschaftet (Hühner, Hunde Pferd)

Die Gemeinde hatte bisher meines Wissens nur Grundsteuer B veranschlagt (die Oma bekommt die Bescheide aktuell noch). Ob es ein oder zwei Einheitswertaktenzeichen gibt muss ich abklären.

Werde morgen nochmal mit dem Finanzamt telefonieren. Die Akte war heute nicht da und evtl. beim Sachbearbeiter der ebenfalls nicht da war 😉 

Möchte abklären ob es keine Möglichkeit gibt das steuerrechtlich irgendwie zu trennen.
Warum steht im Bayern Atlas das noch aufgeteilt in Wohnbau- und Unkultivierte-Fläche.

Zusätzlich bebauen darf ich das restliche Grundstück ja auch nicht...

Gruß Tobi

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Mir geht es gerade genauso in Sachsen: dort gibt es aber 4 Mögliche Konstellationen:

1)Einfamilienhaus z.B. BJ 1965, eine Flurstücksnummer mit z.B.400 m²  Wohnbaufläche mit Bodenrichtwert , 3000 m² Landwirtschaft und je nachdem mit Ertragswert oder auch mal gar nichts - warum auch immer.  Landwirtschaft ist eine Wiese ohne Zufahrten, kann quasi nicht genutzt werden außer eben als Grünland falls sich jemand findet der es für die Tiere nutzen will.  Es gibt nur 1 Einheitswertkennzeichen. Was tun? Ich bin fast geneigt 2 Steuererklärungen mit dem gleichen Einheitswertkennzeichen abzugeben. Hat das schon mal jemand probiert, funktioniert das erstmal technisch?

2) eine Wiese wirklich ohne jedes Gebäude ist mit Grundsteuer B veranlagt worden, hat dafür jemand eine Erklärung?

3.) fast wie 1.) aber hier ist die landwirtschaftliche Fläche mit einem extra Einheitswert-Kennzeichen veranlagt und mit einer Ertragsmeßzahl. Der Teil ist also ganz einfach. 2. Grundsteuernummer für die Wohnbaufläche auf dem gleichen Flustück, deklariert als Teil von 1141/5. Nur hier kommt zur Wohnbauafläche noch 1000 m² Freizeit und Erholungsfläche hinzu. Hier habe ich solange gesucht bis ich eine Tabelle des Gutachterausschußes unseres Kreises gefunden habe die u.a. einen Wert für Freizeit- und Erholungsflächen, Gartenland in der Spanne von 4,35 bis 4,65 €/m² ausweist. Ich habe jetzt kurzentschlossen 4,50 € angesetzt, man muss ja mal weiterkommen. Mal schauen ob das Finanzamt da mitgeht.

4.) Jetzt wird es ganz verrückt, und ich hoffe mir kann einer helfen: Wie 1:) also Einfamilienhaus und Landwirtschaft und eine landwirtschaftlich genutzte Scheune, die im Rahmen der Erbfolge an das 2. Kind übertragen wurde. Das ist ja, wenn ich nicht ganz falsch denke ein fremdes Gebäude auf meinem Grund. Wie kriege ich das alles in eine Steuernummer?  Oder denke ich nur zu kompliziert?

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Ich habe eine ähnliche Situation. Ein großes Flurstück (6000 m²), eine Ecke davon ist ein Haus und ein Garten (500 m²). Der größte Teil ist ein Wald.

Ich habe das Haus und den umliegenden Garten mit der bestehenden AZ-Nummer angemeldet und 500/6000 angegeben.

Dann habe ich eine E-Mail an das Finanzamt geschrieben und um eine neue AZ für den Wald gebeten. Ich werde das gleiche Flurstück, aber 5500/6000 als Wald anmelden.

Dass der Eigentümer weder Landwirt noch Förster ist, spielt keine Rolle.

Unsere Aufgabe ist es, die Dinge so zu deklarieren, wie sie wirklich sind - nicht so, wie das Finanzamt sie sieht.

Ich arbeite gerade an einer umfangreichen Erklärung für einen Skilift/Funpark. Ich muss jede einzelne Parzelle aufteilen. Spaß!

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Ich habe gerade die

Anleitung zur Anlage Grundstück zur Grundsteuererklärung (BayGrSt 2)

gelesen, die besagt

Beispiel:
Ein Betrieb der Land- und Forstwirtschaft befindet sich auf einem insgesamt 7.500 m2 großen Flurstück. Hiervon entfallen 400 m2 auf den als Grundvermögen zu bewertenden Wohnteil des Betriebs. Die übrigen 7.100 m2 werden land- und forstwirtschaftlich genutzt. Als Fläche des Flurstücks sind 7.500 m2 und als Anteil ist 4/75 (oder 400/7500) einzutragen.
Die land- und forstwirtschaftlich genutzte Fläche ist in der Grundsteuererklärung für den Betrieb der Land- und Forstwirtschaft (dort in der Anlage Land- und Forstwirtschaft (BayGrSt 3)) zu erfassen.

Es sieht so aus, als wäre meine Antwort oben richtig gewesen und ich habe die ganze Zeit alles richtig gemacht.

🙂

So ein Glück

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@Neill ,

Bei Land- und Forstwirtschaftlichen Betrieben mag das ein gangbarer bzw. akzeptierter Weg sein, da man dort jetzt sowieso trennen muss zwischen Wohngebäuden und betrieblich genutzten Gebäuden und Flächen.

... aber bei 'normalen' Grundstücken würde es mich überraschen, wenn das Finanzamt die 'freihändige' Aufteilung großer Flurstücke 'nach Gutsherrenart' akzeptieren würde.

Man müsste es wenigstens mit Hilfe von Luftbildern, Abmarkungen, Sonderungen etc. belegen können, meine ich

Diese Fälle dann später per örtlicher Vermessung regeln zu müssen, wäre nämlich ein sehr teurer 'Spaß'

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In Sachsen ist es bezüglich der Aufteilung so: (Beispiel mal mein eigenes Grundstück: Gesamtfläche 5500 m². 2 Grundsteuernr. bekommenn jeweils "Teil von 1075/5". Eine für Luf und eine für Wohnbebauung. Soweit alles klar: Landwirtschaft 2400 m² mit Ertragsmeßzahl. Was mich aber ins Grübeln gebracht hat: die restlichen 3100 m² Quadrat sind aufgeteilt in 600 m² Wohnbaufläche  und 2500 m² Garten, Freizeit- und Erholungsfläche. Das ist auch so im Geoportal ersichtlich: die Linie wurde bei unseren großen Bäumen virtuell gezogen, denn vermessen war da keiner. Problem dabei was ist der Bodenrichtwert für Freizeitflächen? Für den Kreis Bautzen und den Kreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge haben ich nach langer Suche jetzt die Werte im Netz gefunden, denn die Bodenrichtwertkarte gibt dazu absolut nichts her.

Aber mein Nachbar fast gleiche Konstellation(also auch Teilung in Landwirtschaft und Wohnbebauung hat bei gleicher Größe keine Freizeitfläche bekommen, wahrscheinlich weil er keine großen Bäume hat d.h. er hat einmal Luf und einmal Wohnbebauung mit Luf. Beim Nachbar zur anderen Seite ist es wieder wie bei mir. Wer soll das verstehen, wie wurden die Flächen festgelegt?  Und bei den Mandanten geht es uns genauso. Kuriosestes Beispiel der letzten Woche: Grundstück mitten in der Innenstadt an der Hauptstr. gelegen von anderen Häusern nach allen Seiten umschlossen, quasi mit Innenhof - Grundstück 500 m² davon 330 m² Wohnfläche und 170 m² Luf mit Ertragsmeßzahl. Wer denkt sich solchen Schwachsinn aus? Ich bin stark geneigt die 170m² als Garten- und Freizeitfläche zu deklarieren. Schon die Grundsteuermeßzahl mit der laut altem Grundsteuerbescheid bei dem Mandanten verglichen, es würde in etwa hinkommen, auch im Vergleich mit den von uns errechneten der Nachbarschaft die dort Freizeitfläche haben (ganz offizielle).

Frage mich gerade wie die die die Erklärung via Elster machen solche Feinheiten hinbekommen sollen, na gut Elster wirft wohl kein Ergebnis aus wie Nachbarn erzählten. Da kommt das Erwachen erst später.

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@BirgitF ,

'aus dem Handgelenk heraus'  ist (für mich) die entscheidende Frage:

"bebaubar" oder "nicht bebaubar", "erschlossen", "nicht erschlossen", also "baureif" oder nicht oder gaaar nicht 😉

... falls "baureif"  und innerhalb eines Bebauungsplans, dann müsste meiner Meinung nach auch die "Garten-, Freizeit- und Erholungsfläche" den selben Bodenrichtwert haben wie die benachbarten bebauten Flächen 

... lasse mich aber gerne eines Anderen belehren 

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... und ich warte mal ab was das FA sagt: Habe jetzt zwar mal deswegen mit denen telefoniert als Antwort kam nur "das wissen wir auch noch nicht", aber schön das Sie schon mal eine Idee haben wie wir das lösen könnten.  Ich bin fast von Glauben abgefallen: FA ohne Plan oder anders ausgedrückt "Keiner weiß Bescheid, aber alle machen mit.

Zur Bebaubarkeit: bei uns kann ganz objektiv nicht mehr gebaut werden, es kommen keine Bagger und großen Lkws mehr an die Grundstücke nachdem von "oben" neue Einfamilienhäuser in den 90 -er Jahren gebaut wurden und bei unserer Straße (Schlaglochweg trifft es besser) eine Brücke vor 15 Jahren falsch gebaut wurde, jetzt muß man schon mit dem Transporter Maß nehmen um an die Häuser zu kommen.

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... ob man mit LKWs und großen Baumaschinen an das Grundstück heranfahren kann, wird wohl keine Rolle spielen. Man könnte ja auch mit dem Schubkarren arbeiten oder das Bauholz mit Rückepferden heranschaffen 😂

Ein Verwandter hat seiner Tochter für viel Geld ein Haus gekauft, bei dem die Zufahrt nur mit einem Kleinwagen möglich ist.

An Ihrer Stelle würde ich nach dem Bebauungsplan für Ihr Wohngebiet fragen.

Apropos, an den Bezeichnungen "Garten", "Bauland" etc. in den Katasterplänen kann man sich nicht gut orientieren.

Bei einer örtlichen Teilungsvermessung auf dem eigenen Grundstück wurde ich vom Vermesser gefragt: Wie soll die Fläche eingetragen werden, als "Garten" oder als "Bauland" ?

Ich habe mir die Bezeichnung "Bauland" gewünscht 😉

Das spielt jetzt aber alles keine Rolle, da die benachbarten "Garten"-Flurstücke auch bebaubar sind und den selben Bodenrichtwert haben

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@vogtsburger 

Sie sind "the expert" und ich bin "the beginner". Ich bin mir sicher, dass Sie viel mehr Erfahrung mit dem Finanzamt haben als ich, also warten wir ab und sehen, wie sie reagieren.

Ich denke, es ist aber wichtig zu verstehen, dass viele Grundstücke mehr als eine Nutzung haben. Ich habe ein Bild eines Feldes/Parkplatzes beigefügt.

Parkplatz und Feld

Es handelt sich nicht mehr ausschließlich um ein Feld, aber auch nicht ausschließlich um einen Parkplatz.

Ich würde daher den Teil der Parzelle, der ein Parkplatz ist, als "unbebaute" deklarieren. Den Anteil, der aus Feld besteht, würde ich als Landwirtschaft deklarieren.

Ich messe die Anteile in den Satellitenfotos und speichere die Ergebnisse in den Kundenunterlagen.

Es gibt keine andere Möglichkeit, die Realität zu deklarieren. Und das ist die Realität, um die wir gebeten werden, zu deklarieren.

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@Neill schrieb:
[...] Sie sind "the expert" und ich bin "the beginner" [...]

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die "Rang"-Bezeichnungen hier in der Community sind völlig 'nichtssagend' und entsprechen oft nicht der Realität, etwa so wie die Stammdatenblätter der Finanzverwaltung 

Die Realität steht ja z.B. auf Ihrer Homepage.

Dort werden Sie als "Grundsteuer-Experte" bezeichnet.

Auf meiner Homepage ist leider kein "Grundsteuer-Experte" zu finden 😉

Ich selbst bin auch bloß 'wie die Jungfrau zum Kind' gekommen und bin weit davon entfernt, das Chaos der Grundsteuer-Thematik vollständig zu durchschauen.

Dass es auf großen Flurstücken ggfs. mehrere Nutzungen geben kann, bezweifelt niemand, aber ich habe leise Zweifel daran, dass man aus einer Grünfläche 'mir nichts, dir nichts' eine "Landwirtschaftliche Fläche" machen kann und aus einem Parkplatz eine "unbebaute Fläche".

... und mit welcher Ertragsmesszahl kalkulieren Sie dann ?

... und mit oder ohne Hofstelle ?

... und mit welchem Bodenrichtwert ?

... usw.

In Ihrem Beispiel scheint die Wiese bzw. der Acker tatsächlich zu einem "Landwirtschaftlichen Betrieb" zu gehören.

Dafür wird es ja dann auch eine entsprechende "Anlage L" geben.

edit:

... oder es geht nicht um einen Acker, der gemäht oder umgepflügt wird, sondern um eine Skipiste, auf der Schneepflüge eingesetzt oder andere Skifahrer 'umgemäht' werden.

Was daran "Landwirtschaftlich" sein soll, ist nicht ganz so trivial zu beantworten 😉

Natürlich ist es gut und richtig, die Realität abzubilden, aber die Millionen von Fehlern im Datenbestand der Finanzverwaltungen wird man nicht alle telefonisch mit dem Finanzamt ausbügeln können.

edit:

in den ELSTER-Formularen müsste es mehr Möglichkeiten geben, abweichende Gegebenheiten darzustellen, aber in separaten Datenfeldern  und nicht nur als freien Text, der von den Finanzbeamten händisch interpretiert und umgesetzt werden muss

Insgesamt fehlt es an einem bundeseinheitlichen, zentralen, digitalen elektronischen Grundbuch, das schon viele Jahre 'in Arbeit' ist

(Projekt "dabag", https://www.grundbuch.eu/einfuehrung/)

... keine Ahnung, in welchen Jahreszeiten oder Intervallen jemand daran weiterarbeitet.

Wahrscheinlich wartet man bei den Finanzverwaltungen auf die vielen Fehlerkorrekturen der Grundstückseigentümer und der Kanzleien

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@vogtsburger  schrieb:

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@Neill schrieb:
[...] Sie sind "the expert" und ich bin "the beginner" [...]

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Insgesamt fehlt es an einem bundeseinheitlichen, zentralen, digitalen elektronischen Grundbuch, das schon viele Jahre 'in Arbeit' ist

(Projekt "dabag", https://www.grundbuch.eu/einfuehrung/)

... keine Ahnung, in welchen Jahreszeiten oder Intervallen jemand daran weiterarbeitet.

Wahrscheinlich wartet man bei den Finanzverwaltungen auf die vielen Fehlerkorrekturen der Grundstückseigentümer und der Kanzleien

---

In Frankreich, zum Beispiel, gibt es außer im - ehemals deutschen - Elsaß-Lothringen gar kein Grundbuch. Vermutlich warten wir noch 100 Jahre auf eine europäische Lösung.

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@petermäurer ,

ich warte auf keine Europäische Lösung

Mir würde es schon reichen, wenn in Deutschland die Grundbuch-Eintragungen viel schneller erledigt wären und wenn die Grundsteuerbescheide nicht grundsätzlich immer an denjenigen ergingen, der am 1.1. der Jahres Eigentümer des Grundstücks ist.

Das führt regelmäßig zu Diskussionen, Streit und unnötigen Aufwand

Manche Gemeinden sind flexibler und stellen wenigstens die Grundsteuerbescheide auch unterjährig auf den neuen Eigentümer um.

Wenn jeder Grundstückseigentümer bequemen Online-Zugriff auf seine Grundbucheintragungen hätte, wären die meisten Fehler schnell erkannt und könnten schneller behoben werden.

... aber natürlich nicht die Fehler, die sich zugunsten des Eigentümers auswirken 😉

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@vogtsburger  schrieb:

@petermäurer ,

ich warte auf keine Europäische Lösung

Mir würde es schon reichen, wenn in Deutschland die Grundbuch-Eintragungen viel schneller erledigt wären und wenn die Grundsteuerbescheide nicht grundsätzlich immer an denjenigen ergingen, der am 1.1. der Jahres Eigentümer des Grundstücks ist.

Habe 2017 in den Niederlanden ein Haus gekauft, Freitag gegen 12 unterschrieben. Der Notar dann zu mir: "Am Montag Mittag spätestens stehen Sie im Grundbuch, meine Angestellte erfaßt gerade die notwendigen Daten."

So müßte es sein. Da gibt es auch keine Grundsteuer-Erklärung der WOZ wird von der Gemeinde (weitgehend zutreffend) jährlich aus echten Immobilientransaktionen ermittelt.

https://nl.wikipedia.org/wiki/Wet_waardering_onroerende_zaken

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Hallo alle zusammen,

bei meinem früheren Landwirtschaftlichen Betrieb mit Haus Scheune und Nebengebäude und einer Wiese, habe ich lediglich die Grundfläche vom Haus eingetragen, sonst nichts von Scheune oder Nebengebäude, ob es richtig ist weis ich nicht, so hat es mir ein Bekanter erklärt, es gab ja keine andere Möglichkeit, wenn ich die Nebengebäude eingetragen habe hat Elster das abgelehnt.

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@HFH ,

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@HFH schrieb: [...] habe ich lediglich die Grundfläche vom Haus eingetragen [...]

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... beim Wohnhaus zählt die Wohnfläche, nicht die Grundfläche 

... und bei weiteren Gebäuden, Nebengebäuden, Scheunen, Schuppen, Garagen etc kommt z.B. noch der Begriff "Nutzfläche" in's Spiel.

... würde mich doch sehr wundern, wenn Ihr Finanzamt den ehemaligen LuF-Betrieb als Grundstück mit 1 Wohnhaus mit z.B. 100 m² Wohnfläche + 4900 m² 'Wiese' bewerten würde 😉

Ein fachmännischer Blick auf Ihre Unterlagen und auf Ihren alten Einheitswertbescheid könnte nicht schaden.

Das Finanzamt hat die Daten Ihres ehemaligen LuF-Grundstücks ja auch noch in den Akten

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Hier eine schöne Anleitung vom Finanzamt Thüringen. Meines Erachtens funktioniert das schon: 100 qm Wohnfläche und 5.000 qm Wiese.

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In der Anleitung/Beispiel wird aber die ganze Fläche (920qm) angegeben. Demnach wird sicherlich das ganze Grundstück als bebaute Fläche gewertet. Oder habe ich jetzt was falsch verstanden?

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@moeller ,

das o.g. Beispiel sitzt bei mir noch wie eine Fischgräte 'quer im Hals'.

Da diese Konstellation doch so oder in ähnlicher Form recht häufig vorkommt, wirft dieses Beispiel mehr Fragen auf als es Antworten gibt 😉

Angenommen, ein Nachbar hätte ebenfalls ein Grundstück gleicher Größe, aber nur bebaut mit einem Einfamilienhaus+Garage (gleiches Baujahr, Wohnfläche 150 m², Garage 30 m²), aber keine Nebengebäude, keine Scheune, kein Hof.

Die Feststellungsbescheide der beiden benachbarten Grundstückseigentümer wären dann betragsmäßig wohl identisch

... und genau das ist die Fischgräte, die mir (noch) im Hals steckt 😎

P.S.

... dass bei diesem Beispiel des Finanzministeriums Thüringen die Fläche des Gartens exakt 50% der gesamten Grundstücksfläche ausmacht, ist eher missverständlich als hilfreich.

Es geht hier ja um 1 Flurstück, 1 Aktenzeichen, 1 Bodenrichtwert

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Ja, technisch scheint das zu funktionieren, jedenfalls konnte ich via Elster drei Meldungen zu ein und demselben Einheitswert-Aktenzeichen abgeben, für ein bebautes Grundstück (2000 von 23.000qm des einen Flurstücks), landwirtschaftlich genutzte Fläche (20.000 von 23.000qm) und unbebaute, als Parkplatz verpachtete Fläche (1.000 von 23.000qm). Ich habe auch drei Versandbestätigungen und die erste Meldung scheint nicht plump überschrieben.

Allerdings frage ich mich, ob und wann das überhaupt Sinn macht. Wäre es richtiger / besser / billiger, die ganze Fläche als zum Haus / bebauten Grundstück zugehörig zu melden? Weiß das hier jemand?

ps: Eigentlich müsste einen nur "billiger" interessieren, wenn es falsch ist, soll das Amt es korrigieren. Mir unverständlich, warum man sich als Bürger solche Fragen stellen muss ...

[#28]

Finanziell scheint der Unterschied wohl nicht riesig zu sein. Wenn man bei https://grundsteuer.de/rechner/ ein und dasselbe Haus in Mecklenburg-Vorpommern einmal mit 1.000qm Grundstücksgröße und einmal mit 3.000qm meldet, bleibt der Unterschied überschaubar.

Mit 3.000qm sollten es knapp 160 EUR Steuer / Jahr werden, mit 1.000qm dann 130 EUR / Jahr. Mehr als 30 EUR pro Jahr sparen kann man mit der getrennten Meldung der 2.000qm als zum Beispiel Grünland daher wohl nicht.

Wie hoch die Grundsteuerpflicht für das Grünland wäre, weiß ich leider nicht. Da habe ich noch keinen Rechner gefunden.  

Grüße

[#29]

Danke an Alle hier im Thread für die wertvollen Hinweise, insbesondere der Verweis auf die Folien aus Thüringen.

Ich brüte schon einige Wochen an meiner Außenbereichs-Wohnidylle (rund 3000 m² Grundstück, dav. rund 1000 m² Wohnbaufläche laut Geoinformation, dav. rund 2000 m² "Grünanlage" laut Geoinformation, 52 m² Wohnfläche tatsächlich, kein BRW vorliegend, Sachsen-Anhalt), und die Zeit wird knapp...

Auch beantwortet der Thread meine übrigen Fragen gleich mit:

Z.B. dass mein Wohnhäuschen tatsächlich auf nur 200 m² frei gehaltener Fläche steht und rundum es längst stark verbuscht bzw. bewaldet ist. - Spielt alles keine Rolle, wie ich erkenne.

Abschließende Frage jedoch: Dann erkenne ich richtig, dass man in solchen Fällen auch zum vereinfachten Formular "Grundsteuererklärung für Privateigentum" hinüber wechseln könnte, korrekt?

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Sehr geehrte @BirgitF

Ich hatte dasselbe Problem. Mitten im Ort altes Gebäude, fernab des Wohnortes. Bisher ein Teil bebaute Fläche, Rest 1178qm Land Forstwirtschaft.

Laut Sachsenportal steht nun 178qm bebaute Fläche, 1178qm luF.

Jetzt kam dreist die Info vom FA die 41€ gelten für alles, angeblich baureifes Land, die Nutzung spiele keine Rolle. Damit ist nun Gesamtfläche Bauland und ich hab Sorge als Spekulant in Grundsteuer C (irgendwann) zu rutschen.

Dabei wird nur 2x gemäht, das Grundstück ist der Heunutzung gewidmet .. und Überflutungsgebiet laut Gemeinde .

Bin verzweifelt, da ich Einspruch erheben werde aber mit wiederholter Absage rechne.

Das Gebäude ist 1850, es liegt kein Strom, Wasser, Abwasser an...

Können Sie helfen?