@mhaas Obwohl ich schon seit geraumer Zeit nichts mehr auf Zeitangaben bei Neuprodukten setze, denke ich schon noch, dass DATEV hier eine Komplettlösung anbieten möchte. Und das hat einen Grund: DATEV rechnet auch die eigenen Löhne bislang mit LODAS ab und dass ausgerechnet die Steuerberater-Genossenschaft als Lohnabrechner mit Millionen monatlichen Lohnabrechnungen dies in Zukunft nicht können sollte, wäre der PR-GAU schlechthin und würde mittelfristig zur Auflösung der Genossenschaft führen. Dieses Programm ist nun aber, wie ich das schon an anderen Stellen erwähnt habe, mittlerweile über 30 Jahre alt und es wird immer schwieriger, die Code-Basis zu erweitern bzw. schlichtweg am Laufen zu halten. Daher auch der immense Druck, zumindestens alle vorgelagerten Arbeitsabläufe in die Cloud zu drücken, damit dann im letzten Schritt die eigentliche Abrechnungskomponente ins Netz wandern kann. Das Nachfolgeprodukt von LODAS/L&G wird z. B. keine Heuer-Abrechnung durchführen können, da sich dies einfach als unwirtschaftlich herausgestellt hat. Diese Entscheidung ist zu begrüßen. Allerdings steht nach den Erfahrungen der letzten Jahre zu befürchten, dass im Dunstkreis solcher Entscheidungen auch andere Dinge wegfallen könnten, die nicht so leicht über Bord zu werfen sind (das Wortspiel musste sein). Persönlich denke ich eher, dass DATEV sich in der 2. Auflage des "Pro-Desasters" befindet. Man ist mit einer durchaus nachvollziehbaren Idee gestartet, den gesamten Personalbereich inkl. HR-Systemen, Abrechnung und Archivierung, in die Cloud zu verlagern. Dabei wurde mal wieder unterschätzt, was dabei für Zeiten und Kosten anfallen und dass man es mit einer durchaus heterogenen Zielkundschaft zu tun hat, was den Änderungswillen anbelangt. Und weil sich eine solche Transition recht lange hinziehen kann, ändern sich natürlich auch immer wieder technische wie rechtliche Grundlagen, die einen durchgängigen Prozess aufhalten. Dass Dritt-Programme, welche nur für einen speziellen Teilbereich programmiert wurden, ihre Sache durchaus besser machen können, kann auch andernorts betrachten. Sie bekommen mit einem iPhone z. B. ein OS, welches für viele Dinge im Alltag bereits Apps vorhält und die miteinander gut zusammenarbeiten. Mit der Kamera-App kann man sehr gut fotografieren, allerdings gibt es Unmengen an anderer zusätzlicher Kamera-Apps, welche den Job noch besser erledigen können.
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