Ich gebe Herrn Heim Recht. Das Problem liegt vermutlich darin, dass wir Menschen unterschiedliche Auffassungen von Logik haben. (Person 1 findet es logisch, dass aus Sachverhalt A Konsequenz B folgt. Person 2 sagt: Was soll daran logisch sein?) und außerdem bei unserer menschlichen Logik bestimmte Sachverhalte als bekannt voraussetzen. Bei Maschinen ist das (noch) anders sie sind doof und folgen alle den gleichen Regeln, weil sie alle gleich programmiert sind. Das beginnt beim Betriebssystem und geht bis hin zur Anwendungsprogrammierung der Datev-Software. Warum soll ich diese "Doofheit" also nicht zu meinem Vorteil nutzen und standardisierte Workflows einführen? Der Mandant will eine kostengünstige Lösung vom Steuerberater? Bitte gern, dann aber nach meinen Spielregeln. Er will eine individuelle BWA? Bei Datev kein Problem, Einrichtung kostet aber. Wenn ich meine menschliche Logik bei jedem Arbeitsgang auf die Maschine übertrage, also eine individuelle Lösung für jeden einzelnen Arbeitsgang einrichte, kann ich nicht mehr von einem Workflow sprechen. Vielmehr lege ich mir selbst Steine in den Weg. Bei jedem Neumandanten müssen Sie erst einmal nachschauen, ob der Vorgänger die Standardlösungen der Datev benutzt hat oder individuelle Lösungen eingebaut hat. Dann fangen Sie an, Ihre individuellen Lösungen zu implementieren. Wenn Sie ein Mandat abgeben, steht der Nachfolger vor der gleichen Situation. Wenn ein "Problem" auftritt, stürme ich nicht drauf los und fange an die Software zu verbiegen, sondern schaue zuerst nach, ob ich das Problem mit den vorhandenen Möglichkeiten de Software lösen kann. Die Datev ist sicher nicht die eierlegende Wollmilchsau, die alles perfekt gelöst hat. Das wissen wir alle. Ich kenne aber auch Steuerberatersoftware, die bei Eingabefehlern wie z. B. einem Afa-Satz von 1000,00% keine Fehlermeldung ausgibt und statt dessen die Afa im ersten Jahr bis auf den Erinnerungswert bucht - und zwar nicht nur bei GWG. Meiner Meinung nach lebt nicht die Datev in der Steinzeit, sondern derjenige, der Sonderbilanzen und Ergänzungsbilanzen als komplex bezeichnet und dann mit Excel arbeitet. Hier hat die Datev eine viel sicherere und komfortablere Lösung gefunden. Selbstbuchenden Mandanten, denen der Schnittstellenplan der Datev "wurscht" ist, empfehle ich mal SAP oder Haufe Lexware anzuwenden. Sie werden sehen, der wird sehr schnell demütig.
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