@marco_keuthen schrieb:
Danke dir – genau das ist der Punkt:Wenn KI klar eingeordnet wird und beim Denken unterstützt, nicht ersetzt, ist alles gut.
Der Rest ist eher ein Problem der Haltung, nicht der Technik.
Ihre Postings hier @marco_keuthen sind beispielhaft für die ganze Diskussion, wie KI unseren Arbeitsalltag beeinflussen wird - die klingen nämlich auch, wie von einer KI geschrieben.
Überwiegend Buzzwords und nebulöse Unkonkretheit.
Sie schreiben, dass KI der "Gamechanger" im Kanzleialltag wird und Prozesse und Workflows und was weiß ich nicht alles auf links drehen wird, aber außer OpenAI-Werbewolken gibt es keinen einzigen Hinweis, der Praxisnähe hätte.
Alles klingt wie eine Echo-Chamber für KI-Werbung.
Zeigen Sie doch einmal ein konkretes Beispiel.
Nehmen wir doch mal das Thema, welches @rschoepe gebracht hat, weil Ihnen das so gut gefallen hat. Der standardisierte Versand von Unterlagen:
So würde ich das machen:
Ausgangssituation: Ich habe Lohn oder Fibu-Unterlagen, die nach dem Abschluss der Arbeiten automatisch in der DMS abgelegt wurden. Außerdem arbeite ich mit den Outlook-Schnellbausteinen.
So versende ich die Daten:
1. Rechtsklick auf das Dokument in der DMS
2. Option "Als E-mail senden"
3. Mail öffnet sich, ich gebe den Triggertext "!monversand" ein und drücke F3, damit der Text umgewandelt wird zu "Sehr geehrte Damen und Herren, hier Ihre aktuellen...."
4. Senden - Fertig
Eine stupide Standardtätigkeit.
Wie soll ich das mit KI beschleunigen?
Hier hilft mir keine RPA oder Klickautomation. Das ganze dauert 10 Sekunden. Geht das mit KI schneller?
Ich bitte Sie inständig: Nennen Sie doch mal ein konkretes Beispiel fern von Rückfragen oder Allgemeinplätzen wie
Denn: KI ist kein Spielzeug mehr – sie verändert gerade massiv, wie wir arbeiten. Auch in Kanzleien.
...dann ist mehr Kontext gleich mehr Relevanz.
...weil sie nicht nur Routineaufgaben erledigen, sondern auch in Unternehmensprozesse integrierbar machen.
Dranbleiben und bereits jetzt kleinere Einsatzgebiete ausprobieren..
Ja, welche denn?
Aktuell sind es doch nur Insellösungen und singuläre Einsatzmöglichkeiten wie:
- Einspruchsgenerator
- Summarizer
- Vorlagen schreiben
- Recherchetools
ALLE reden immer von Prozessen - das sind ja nicht nur Sie, aber KEINER zeigt uns mal eine intelligente RPA-Integration im DATEV-Arbeitsplatz, NIEMAND zeigt uns mal einen konkreten Arbeitsauflauf, den die KI im täglichen Workflow selbsttätig erledigt.
Ich finde KI nützlich und beeindruckend, aber sehe mich umringt von Schlangenölverkäufern, die mir die eierlegende Wollmichsau herbeifabulieren, aber das Tier selbst noch nie gesehen haben.
Wenn KI kein Spielzeug mehr ist, dann zeigen Sie es einmal als Werkzeug an einem konkreten Beispiel.
Die Revolution wurde schon von einigen angekündigt - milia.io wollte z. B. einen echten KI-Mitarbeiterbot entwickeln, der Sekretariatsaufgaben erledigen kann... herausgekommen ist am Ende ein weiteres Mandanten-Kommunikationsportal.
Unser Personal nutzt KI anlassbezogen zur Vorformulierung, als Google-Ersatz, für Makros, für Entwürfe, für Zusammenfassungen, zur Datenkonvertierung - niemand konnte uns bisher einen automatisierten Workflow vorführen ("konvertiere Dateiformat x zu y ist kein Workflow, das ist ein singulärer Arbeitsschritt").
Wir halten uns hier so sehr an Unwichtigkeiten fest, wie "Schreiben verfassen" und "Recherche".
Das sind für mich keine Routinetätigkeiten, die ich mir abnehmen lassen muss.
Welche Routinetätigkeiten will ich mir abnehmen lassen?
- Bestelle Produkt XY für User Meier
- Kündige DATEV-Vertrag ABC
- Lösche im RZ Daten außerhalb des Prüfungszeitraums
- Lege E-Mails von Absender XYZ automatisch unter Mandant 123 in der DMS ab
- Erstelle mir einen verschlüsselten GDPdU-Export von Mandant 456
- Gib User Meier die Rechte für Programm XY
Wenn KI mir das abnimmt, wird Sie zum Gamechanger - aktuell ist Sie für mich ein Gimmick, das "nice to have" ist, dessen sofortige Abwesenheit mir aber keine schlaflosen Nächte bereiten würde.
Und dabei rede ich nicht über die DATEV Automatisierungsservices - das ist keine KI, sondern Machine Learning.
In Branchen, wo es um Content Creation geht - Bildbearbeitung, Videoproduktion, Webinhalte - da ist KI bereits jetzt der absolute Gamechanger, denn nicht umsonst werden überschwemmt von automatisiert generierten Inhalten (Videotipp dazu: Das Internet: Eine Zumutung )
Aber in unserem dienstleistungsorientierten Alltag ist KI immer noch bloß ein Spielzeug - und das beziehe ich nicht nur auf die Steuerberatung, sondern auch auf den Arbeitsalltag in anderen Bereichen, in den ich Einblick habe (z. B. Banken oder Versicherungen).
Verzeihen Sie mir bitte meinen flapsigen Ton @marco_keuthen , aber ich habe gerade erst mit enttäuschtem Interesse eine Seminarreihe zum Thema KI verfolgt, die sich zusammendampfen lässt auf "So schreibt man Prompts" und "Schauen Sie mal, wie schön die KI diese Excel-Tabelle umformatieren kann".
Im Moment habe ich den Eindruck, dass mit dem Thema KI hauptsächlich versucht wird, heiße Luft in kaltes Cash umzuwandeln.
@andrereissig
Diesen Satz finde ich besonders interessant:
"In unserem dienstleistungsorientierten Alltag ist KI immer noch bloß ein Spielzeug."
Das mag deine persönliche Erfahrung sein – und das respektiere ich.
Aber es bleibt eben genau das: eine Erfahrung, kein allgemeines Gesetz.
Nur weil etwas im eigenen Umfeld heute noch wenig Wirkung entfaltet, heißt das nicht, dass es überall bedeutungslos ist.
Innovation entsteht nie gleichzeitig und gleichmäßig. Sie kommt erst schleichend, dann plötzlich.
Wer 1995 beim Aufkommen des Internets in der Bankfiliale stand und gesagt hat:
„Wird sich nicht durchsetzen, die Leute wollen persönlich beraten werden“
lag auch subjektiv richtig – und objektiv völlig daneben.
Ich wünsche dir echt, dass du deinen eigenen Weg mit KI findest.
Ob du sie nutzt oder nicht, entscheidest du selbst. Aber sie wird bleiben.
Du sprichst mir aus der Seele👍
@marco_keuthen schrieb:
...
Genau das meinte ich mit KI-gleichen Antworten.
Den unwichtigsten Punkt rausgesucht und ansonsten nur Allgemeinplätze ohne auf den Inhalt oder die Frage nach dem konkreten Beispiel einzugehen.
@andrereissig schrieb:
@marco_keuthen schrieb:
...
Genau das meinte ich mit KI-gleichen Antworten.
Den unwichtigsten Punkt rausgesucht und ansonsten nur Allgemeinplätze ohne auf den Inhalt oder die Frage nach dem konkreten Beispiel einzugehen.
Wenn du meinst...
Nur zwei Punkte dazu:
1.
Ich kann hier nur Impulse geben – keine fertigen Lösungen für jeden individuellen Arbeitsplatz.
KI ist nicht ein Tool, das man „installiert und läuft“, sondern eine Entwicklung, die gerade erst beginnt.
Ich befasse mich seit fast 2,5 Jahren täglich 2–3 Stunden intensiv damit – und selbst so reicht es nur gerade, am Ball zu bleiben.
Wer sich hingegen auf ein einzelnes Seminar verlässt und dann enttäuscht ist, erinnert mich ein wenig an jemanden, der einen Kurs „Einkommensteuer für Einsteiger“ besucht – und sich dann wundert, dass er noch kein Steuerberater ist.
2.
Wem meine Postings nicht gefallen oder zu allgemein gehalten erscheinen – kein Problem.
Man kann sie einfach ignorieren. Oder sich selbst auf den Weg machen.
In diesem Sinne: Alles Gute und viel Erfolg auf deinem eigenen Weg mit (oder ohne) KI.
@andrereissig schrieb:Ich finde KI nützlich und beeindruckend, aber sehe mich umringt von Schlangenölverkäufern, die mir die eierlegende Wollmichsau herbeifabulieren, aber das Tier selbst noch nie gesehen haben.
Hier stimme ich dir übrigens uneingeschränkt zu.
Ich befasse mich seit fast 2,5 Jahren täglich 2–3 Stunden intensiv damit
Das wären dann ja bei den üblichen 220 Arbeitstagen irgendetwas um die 1.500 Stunden.
Wenn da nicht wenigstens ein echter automatisierter Workflow bei herausgekommen ist, den man hier mal beispielhaft vorstellen kann, dann ist das eher ein intensiv betriebenes, nerdiges Hobby.
Ich wiederhole mich da gern:
ALLE reden immer von Prozessen - das sind ja nicht nur Sie, aber KEINER zeigt uns mal eine intelligente RPA-Integration im DATEV-Arbeitsplatz, NIEMAND zeigt uns mal einen konkreten Arbeitsauflauf, den die KI im täglichen Workflow selbsttätig erledigt.
Vor einem Prompt zu sitzen und vor sich hin zu tippen ist kein Workflow.
Die KI erledigt Tasks, aber sie arbeitet nicht mit.
@andrereissig schrieb:
[...]
ALLE reden immer von Prozessen
[...]
Ich gehöre zwar zur Gruppe "alle", rede aber nicht von Prozessen ...
... glaube auch nicht, dass ich die Ausnahme von der Regel bin.
Sagen wir lieber:
"Viele reden über KI, als ob man damit demnächst einen Großteil der täglichen Arbeit mit wenigen Klick oder sogar vollautomatisiert erledigen könnte, sowohl beruflich als auch privat"
Diejenigen, die jetzt schon beruflich mit KI-Unterstützung arbeiten, haben sicher realistischere Einschätzungen und Wünsche.
Wenn eine KI-Software z.B. anhand von wenigen MRT-Aufnahmen eine Aussage darüber treffen kann, ob ein maligner oder benigner Befund vorliegt oder nicht, dann wird das die betreffenden Mediziner und Patienten sehr stark interessieren.
Niemand erwartet, dass dann ein Apparat selbstständig einen chirurgischen Eingriff oder eine sonstige Therapie vornimmt, aber es ist eine riesengroße Hilfe, wenn die KI-Software anhand von tausenden oder zehntausenden von anderen MRT-Aufnahmen per Mustererkennung 'gelernt' hat, bösartige von gutartigen Tumoren zu unterscheiden.
Im Bereich Steuerberatung, Rechtberatung, Wirtschaftsberatung, Vermögensberatung, Lebensberatung etc. wird eine KI vermutlich gegenüber der 'natürlichen Intelligenz' im Nachteil sein, weil die Probleme in diesen Bereichen keinen mathematischen, physikalischen, biologischen, chemischen Gesetzen folgt, jedenfalls nicht 'streng' 😎
Nun, ich nutze die letzten Monate recht intensiv das Kerlchen hier:
Wen der Prompt detailliert und präzise erstellt wird erhält man tatsächlich absolut verwertbare Aussagen, die einem in der Tat sehr viel Zeit für Rechtsrecherchen erspart.
Das Gute daran, dass er seine Aussage sogleich mit Links ergänzt, die in die jeweiligen Rechtsdatenbanken führen, wo man die Aussage nochmals gegenprüfen kann.
Mit zunehmender Nutzung lernt man selbst immer besser, wie der Prompt zu fomulieren ist und welche Zusatzinfos mit aufgenommen werden sollen.
Nach wie vor gilt auch für mich: Kein blindes Vertrauen auf die KI, sondern vielmehr die Prüfung der gemachten Aussagen. In diesem Fall sind die ergänzenden Links zu den Rechtsquellen sehr hilfreich, da diese Sprungziele auch wieder Links enthalten, die bis auf Urteilsebene reichen.
Chat-GPT nute ich auch für den privaten Bereich. Hier sind die Defizite für den fachsteuerlichen Bereich dann schon zu groß und damit auch der Prüfungsaufwand; insofern ist es empfehlenswert eine fachspezifische KI zu nutzen, statt eine Allgemeine.
Selbstverständlich erhalte auch ich immer mehr "clevere" Steueranfragen von Mandanten, die gefählichem Halbwissen garniert sind; eben weil Mandant schon gar nicht weiß, welche Fachbegriffe er im "Prompt" nutzen muss; hier kann der versierte Steuerberater natürlich umso mehr auftrumpfen und sich profilieren, wenn er sich über die allmächtige KI erheben kann. 😉
p.s.: Ich diskutiere heute auch nicht mehr, ob KI gut oder schlecht ist. Zumeist erfahre ich eine ablehnende Haltung von Personen, die selbst keine Erfahrungen gemacht haben.
Mit meinem E-Auto habe ich das auch längst aufgegeben. Ist mir auch "wurscht". Muss niemanden missionieren und wer halt meint "... würde mir nie ein E-Auto kaufen" erwidere ich: "Na, dann lass es eben." Punkt.
Bei Nutzung der KI drängen sich Parallelen auf. Es ist und war schon immer bei Neuem: Die Berühungsängste, die Skepsis, die Zweifel und vor allem ausgetretene Wege zu verlassen . . . Einige gehen vor und müssen nachher nicht hinterherrennen (bspw. auch Digitalisierung der Steuerkanzleien).
@vogtsburger schrieb:...
Im Bereich Steuerberatung, Rechtberatung, Wirtschaftsberatung, Vermögensberatung, Lebensberatung etc. wird eine KI vermutlich gegenüber der 'natürlichen Intelligenz' im Nachteil sein, weil die Probleme in diesen Bereichen keinen mathematischen, physikalischen, biologischen, chemischen Gesetzen folgt, jedenfalls nicht 'streng' 😎
Ich glaube, dass sich repetitive Aufgaben binnen kürzester Zeit - weil sich KI und insbesondere gerade Agents, die ohne gemeinsamen Memory Dinge tun können, rasant entwickelt - automatisiert autark abbilden lassen.
@andrereissig schrieb:Ich befasse mich seit fast 2,5 Jahren täglich 2–3 Stunden intensiv damit
Das wären dann ja bei den üblichen 220 Arbeitstagen irgendetwas um die 1.500 Stunden.
Wenn da nicht wenigstens ein echter automatisierter Workflow bei herausgekommen ist, den man hier mal beispielhaft vorstellen kann, dann ist das eher ein intensiv betriebenes, nerdiges Hobby.
Stimmt – ich nehme mir diese Zeit, weil mich das Thema wirklich interessiert.
Für mich ist das kein „Workflow-Ergebnis“, sondern bewusst investierte Lernzeit.
Manche gehen angeln. Ich lerne KI.
Vor einem Prompt zu sitzen und vor sich hin zu tippen ist kein Workflow.
Die KI erledigt Tasks, aber sie arbeitet nicht mit.
KI-Arbeit auf „Prompt-Tippen“ zu reduzieren, ist ungefähr so, wie das Internet auf „E-Mails schreiben“ zu verkürzen.
Wer tiefer einsteigt, merkt schnell: Es geht längst um Workflow-Orchestrierung, Tool-Integration und Prozessautomation – nicht um Schönschreiben.
@deusex schrieb:
... insofern ist es empfehlenswert eine fachspezifische KI zu nutzen, statt eine Allgemeine.
...
...Es ist und war schon immer bei Neuem: Die Berühungsängste, die Skepsis, die Zweifel und vor allem ausgetretene Wege zu verlassen . . . Einige gehen vor und müssen nachher nicht hinterherrennen (bspw. auch Digitalisierung der Steuerkanzleien).
That's what it's all about.
@marco_keuthen schrieb:
Wer tiefer einsteigt, merkt schnell: Es geht längst um Workflow-Orchestrierung, Tool-Integration und Prozessautomation – nicht um Schönschreiben.
Wer häufiger nachfragt merkt ebenso schnell: Beispiele dafür nennt niemand.
@andrereissig schrieb:@marco_keuthen schrieb:
Wer tiefer einsteigt, merkt schnell: Es geht längst um Workflow-Orchestrierung, Tool-Integration und Prozessautomation – nicht um Schönschreiben.
Wer häufiger nachfragt merkt ebenso schnell: Beispiele dafür nennt niemand.
Dem muss ich genauso beipflichten.
Wenngleich die geflügelten Begriffe sich wichtig und innovativ anhören, ist der Einsatz in der Steuerkanzlei im Detail schon recht begrenzt.
Ich habe verschiedentlich Info-Mails über Chat-GPT erstellen lassen, aber das gefiel mir nicht sonderlich, auch weil die Formulierungen so beliebig und begrenzt sind; da ist es mir schon wichtig, dass meine Mandanten auch spüren, dass man sich hier persönlich ins Zeug legt und ja, ansonsten beschränkt es sich in der Tat auf die Sach- und Fachrecherche mit "Fach-KI" . . . ich wüsste jetzt auch nicht, was es hier zu "orchestrieren" gäbe, was ich nicht bereits "orchestriert" habe.
KI ist eben keine eierlegende Wollmilchsau und schon gar nicht in der Steuerkanzlei; überdies hat die Steuerkanzlei ein Kerngeschäft, das sie im Wesentlichen fordert.
Ich lese indes auch in den Fachbeiträgen der DATEV nicht wirklich raus, wo die allmächtige KI jetzt DIE Effizienz im Tagesgeschäft bringen soll.
Sollte ich ein paar plausible Einsatzgebiete für KI finden, die meine Arbeitsabläufe effizienter und sinnvoller macht bzw. ergänzt, bin ich der Letzte der "Nein" sagen würde, aber ich suche täglich . . .
@deusex schrieb:.…
Sollte ich ein paar plausible Einsatzgebiete für KI finden, die meine Arbeitsabläufe effizienter und sinnvoller macht bzw. ergänzt, bin ich der Letzte der "Nein" sagen würde, aber ich suche täglich . . .
Nur ein Beispiel für einen Anwendungsfall ist die Unterstützung bei repetitiven E-Mail-Dingen:
Ist der E-Mail Posteingang der Mitarbeiter Abends noch voll, obwohl sie schon den ganzen Tag immer wieder Mandanten geantwortet haben?
Mit Copilot & Automate die Mails clustern, analysieren (dafür braucht es eine Datenbank hintendran, die im Laufe der Zeit immer mehr Themen „kennt“) und im Dialog Entscheidungen zu ToDo treffen (zB Ablegen im DMS, antworten mit…, etc)
Nach relativ kurzer Zeit wird die benötigte Zeit für den (abendlichen) Dialog weniger, weil das System mehr und mehr alleine kann.
Wohlgemerkt hier reden wir noch nicht von komplexen Agents, sondern nur von Automatismus und Datenbank aber mit KI gestützten Dialogen.
@marco_keuthen schrieb:
Nur ein Beispiel für einen Anwendungsfall ist die Unterstützung bei repetitiven E-Mail-Dingen:
Ist der E-Mail Posteingang der Mitarbeiter Abends noch voll, obwohl sie schon den ganzen Tag immer wieder Mandanten geantwortet haben?
Mit Copilot & Automate die Mails clustern, analysieren (dafür braucht es eine Datenbank hintendran, die im Laufe der Zeit immer mehr Themen „kennt“) und im Dialog Entscheidungen zu ToDo treffen (zB Ablegen im DMS, antworten mit…, etc)
Nach relativ kurzer Zeit wird die benötigte Zeit für den (abendlichen) Dialog weniger, weil das System mehr und mehr alleine kann.
Wohlgemerkt hier reden wir noch nicht von komplexen Agents, sondern nur von Automatismus und Datenbank aber mit KI gestützten Dialogen.
Die Emails die ich erhalte, sind zu 99,9% nicht darin abzuarbeiten, dass ich den Leuten für die Email einfach "Danke schön" sage oder den Anhang einfach in einem DMS ablege. In der Regel mit mit der Email oder dem Anhang noch gearbeitet werden.
Hier hätte ich keine Idee, wie mich eine KI bei den unterschiedlichsten Anhängen, die Mandanten mir schicken, auch nur im Ansatz ein klein bisschen entlasten würden. Oder ich habe Ihr Beispiel komplett missverstanden.
Hier hätte ich keine Idee, wie mich eine KI bei den unterschiedlichsten Anhängen, die Mandanten mir schicken, auch nur im Ansatz ein klein bisschen entlasten würden
Ich weiß nicht welches System der Mandant von uns im Einsatz hat. Ich meine was von Mircosoft.
Wenn ich ihm schreibe und der Betreff sich nicht ändert "fandet" das System nach allen Mails zu dem Betreff und gibt eine Zusammenfassung der Mails aus.
"Betreff Rückfragen Belege Hotel Musterstadt"
1) - Bewirtung ordentlich ausfüllen
2) - zusätzliches Frühstück/Anzahl weicht von Anzahl abgerechneter Übernachtungen ab
3) - Zahlungsart Parkbelege
wenn der Mandant auf diese fiktiven Rückfragen in seiner ersten Mail antwortet:
1) - wird erledigt und ausgefüllt hochgeladen
2) - Herr Mustermann wohnt am Tagungsort
3) - wird in Erfahrung gebracht.
erstellt das System eine To Do Liste. Wenn er meine Mail Adresse das nächste mal eintippt wird die automatisch aufgerufen und ihm vorgeschlagen.
- Wurde Beleg Bewirtung hochgeladen?
- Wurde Zahlungsart parkbelege in Erfahrung gebracht?
Ich habe keine Idee wie zuverlässig das System ist aber an und für sich schon cool.
@jjunker schrieb:Ich habe keine Idee wie zuverlässig das System ist aber an und für sich schon cool.
Ich stimme Ihnen zu 100% zu.
Ich habe aber keine Idee, wie ich das als reiner Anwender und nicht Techniker umsetzen soll oder kann... also lasse ich es.
Wenn ich einmal Zeit habe, mich mehrere Stunden mit KI zu beschäftigen, bin ich in Rente...
@marco_keuthen schrieb:
@deusex schrieb:.…
Sollte ich ein paar plausible Einsatzgebiete für KI finden, die meine Arbeitsabläufe effizienter und sinnvoller macht bzw. ergänzt, bin ich der Letzte der "Nein" sagen würde, aber ich suche täglich . . .
Ist der E-Mail Posteingang der Mitarbeiter Abends noch voll, obwohl sie schon den ganzen Tag immer wieder Mandanten geantwortet haben? Nach relativ kurzer Zeit wird die benötigte Zeit für den (abendlichen) Dialog weniger, weil das System mehr und mehr alleine kann.
Definieren Sie "voll" ! Wenn am Feierabend noch 5, 50 oder 250 Mails unbeantwortet sind ?
Mein Posteingang ist am Abend, wenn ich das Büro verlasse "leer" und für "leer" gibt es keinen Interpretationsspielraum.
Diese Prämisse gilt auch für meine Mitarbeiterinnen, weil ich dies für meine Kanzlei schon immer ganz oben in der Prio hatte:
Schnelle Rückmeldungen. Schnelle Erledigungen.
Sofern Sachverhalte erst intensiver ausgearbeitet werden müssen, werden diese vom Posteingang in einen "To-Do-Ordner" verschoben; auch dieser hat eine hohe Bearbeitungspriorität; sofern die Ausarbeitung etwas länger dauern muss, erhält der Mandant einen entsprechenden Hinweis.
Alles in Allem ist eine KI nicht zur Beurteilung der Prio und Beantwortung fachspezifischer Fragen fähig und selbst wenn Sie es wäre, dürfte dies nicht unkontrolliert, also automatisiert, die Kanzlei verlassen.
Ich sehe es eher wie @m_brunzendorf , denn die Anfragen und Anforderungen, die wir von unseren Mandanten erhalten, sind höchstindividuell und können fast ausschließlich nicht automatisiert beantwortet werden. Jeder Steuerfall ist individuell wie ein Fingerabdruck.
Ohne Ihnen zu Nahe zu treten wollen, aber ich denke, Sie sind nicht aus der Steuerberatungsbranche und kennen die Arbeitsabläufe zu Anfragen einfach nicht; auch besteht im Übrigen ein massives Haftungspotential für Auskünfte der Kanzlei !
Ein wenig erschleicht sie mir der Eindruck, Ihre pauschalen Ausführungen entstammen aus einem worksheet aus einem IT-KI-Online-Seminar 😉 und Sie selbst sind in der Branche tätig.
Eine Mandantin vertreibt bspw. weltweit Produkte über den Versandhandel und ich könnte mir zwar vorstellen, dass dort ein Einsatzgebiet in der Serviceabteilung wäre und dennoch ist auch dort die Aufgaben- und Problemstellung sehr vielfältig, dass eine automatisierte E-Mail-Beantwortung schlichtweg ausgeschlossen ist.
Wie gesagt, Ihre Ausführungen zum E-Mail-Handling und Projektion auf eine Steuerkanzlei empfinde ich als sinnbefreit und Sie dürfen mir gerne glauben, dass ich unter einer ausgeprägten Effizienzsucht leide, aber KI um jeden Preis fällt da nicht darunter.
edit: Ach ja, den von Ihnen erwähnten Edge-Copilot habe ich auch mehrfach getestet und wenn er dann rechtlich auf der richtigen Spur war und es ins Eingemachte ging, verweist er regelmäßig darauf, mann solle doch einen Steuerberater hinzuziehen . . . made my day !
@deusex
Danke dir für deine ausführliche Einschätzung.
Du hast völlig recht: Eine KI kann heute (noch) nicht die volle individuelle Beratung eines Steuerberaters übernehmen.
Aber sie kann Abläufe und Vorarbeiten effizienter gestalten – dort, wo wiederkehrende Muster existieren, auch wenn der endgültige Feinschliff beim Menschen bleibt.
Dass du in deiner Kanzlei schon sehr effizient arbeitest, spricht für deine Organisation. Das ist aber nicht überall so – und genau darum geht es bei meinen Impulsen: Möglichkeiten aufzuzeigen, nicht Dogmen aufzustellen.
Wenn meine Ausführungen auf dich "sinnbefreit" wirken – geschenkt.
Niemand muss meine Impulse übernehmen.
Wer aufgeschlossen bleibt, wird Entwicklungen erkennen, lange bevor sie im Alltag spürbar werden.
In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg – und vielleicht doch ein bisschen Neugier auf das, was sich da gerade entwickelt.
@m_brunzendorf
Danke für dein Feedback.
Nur zur Klarstellung:
Es geht nicht darum, dass eine KI blind auf alle E-Mails antwortet oder automatisch Anhänge verarbeitet.
Sondern darum, dass sie dich unterstützt, indem sie z. B. ähnliche Fälle clustert, priorisiert oder vorbereitende Arbeitsschritte übernimmt – damit du dich schneller und gezielter um die eigentlichen Inhalte kümmern kannst.
Niemand will oder kann heute komplexe Fachentscheidungen an eine KI auslagern.
Aber jede eingesparte Minute bei der Vorarbeit macht am Ende einen Unterschied.
Wenn du aktuell in deinem Alltag keinen Nutzen siehst, ist das völlig in Ordnung.
KI verändert Prozesse – sie ersetzt sie nicht über Nacht.
@jjunker schrieb:
Ich habe keine Idee wie zuverlässig das System ist aber an und für sich schon cool.
Genau das ist der richtige Ansatz:
Nicht die komplette Entscheidung automatisieren – sondern Vorarbeit leisten lassen.
Zusammenfassen, Erinnerungen aus Mails generieren, ToDos ableiten:
Damit spart man keine Stunden am Stück, aber viele kleine Zeitfenster – und genau das summiert sich.
KI wird nicht zaubern. Aber sie macht den Alltag leichter, wenn man sie klug einsetzt.
@marco_keuthen schrieb:
@jjunker schrieb:
Damit spart man keine Stunden am Stück, aber viele kleine Zeitfenster – und genau das summiert sich.
Genau dieser Grundsatz muss für alle digitalen Prozesse gelten, ob KI oder nicht.
Ein digitaler Prozess der einem "Klick-Schwaben" mehr als der analoge abverlangt, ist kein guter digitaler Prozess und dennoch darf man beim ganzen "Sammelsurium" eines nicht vergessen:
"Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile."
Soll heißen, die Prozesse müssen idealerweise miteinander "verzahnt" werden.
Das heißt ja noch lange nicht, dass du dich davon fern halten musst.
@JörgW schrieb:Das heißt ja noch lange nicht, dass du dich davon fern halten musst.
Auch da stimme ich zu 100% zu.
Es hilft mir aber trotzdem nicht weiter - oder ich verstehe nicht, was du jetzt genau meinst.
Nope. Sie wird immer energieeffizienter.
@JörgW schrieb:Nope. Sie wird immer energieeffizienter.
Haben Sie dafür eine Quelle? Es würde mich echt interessieren.
Aus meine Quellen ergibt sich nämlich etwas anderes. Beispiele:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/faq-google-atomkraft-energie-ki-boom-100.html
Vermutlich meint er die chinesichen Modelle wie Deepseek R1 die auf Grund der geringeren Hardwareanforderungen den Kurseinbruch von NVIDIA im Januar 2025 verursacht haben.
edit: überholt