Naja, was die eigentliche Fragestellung angeht, sind wir denke ich schon OT: 😇 Hat jemand von euch einen Tip welcher ITler im Hamburger Umland sowas vernünftig umsetzt ? Das Upgrade eine bestehenden Lösung ist immer günstiger, als eine ASP-Lösung. 10 k würde ich mindestens netto einplanen. In Hamburg könnte man ja z. B. mal bei 3NET anklopfen, wenn es um solche Themen geht. Dann gibt´s noch die C&P und KramerIT. @vogtsburger Vorweg: Wir vertreiben keine In-Haus-Server-Systeme, von daher ist das hier auch keine Werbung. Zur Gretchenfrage: Das ist schwer und vollkommen unabhängig davon, was man sich dazu überlegt - es gibt sofort drei andere, die gänzlich anderer Meinung sind, weil jeder andere Ansprüche hat und wir Nerds gern zum Klug**bleep**en neigen. Außerdem hat jeder irgendwo noch persönliche gute/schlechte Erfahrungen, best practices usw. Ist es zu günstig, wird es als Gefrickel abgetan, ist es zu teuer, will man ja nur schöne Zahlen für einen ASP-Verkauf konstruieren. Da will man sich hier vor besonders kritischem Publikum ungern einen Schnitzer leisten. 😄 Aber ich versuche es mal bei zukunftssicherer Auslegung bis 14/15 User.. Ich rede hier nicht vom "richtigen" Weg, sondern davon, wie ich es machen würde. Anspruch: TOP-Performance auf aktuellem Stand der Technik, zukunftssicher kalkuliert (mindestens 60 Monate nutzbar). Fokus liegt nicht auf dem Preis, sondern der Performance; ich will mindestens fünf Jahre RUHE haben - auch wenn ich mal noch ein bis fünf Arbeitnehmer/Freelancer etc. dazu packe. @chrisocki hat eine Maschine in den Raum geworfen, die von Wortmann in der Basis-Konfiguration mit einer UVP von 7.200,84 € zzgl. USt. angegeben wird: - kein Betriebssystem, ohne RDS-User-CALs - 48 GB DDR4 RAM - 2 x Intel XEON Gold 5222 (= 8 Kerne) - 4 x 960 GB SATA-Festplatten (Lese- und Schreibgeschwindigkeit bis zu 520/500 Mbit/s) im RAID 10 - redundantes Netzteil - kein Rack-Einbau - RMM - DVD-RW - 36-Monate Garantie (übliche Bring-In-Garantie; im Schadensfall mehrere Tage Total-Ausfall) Ich würde die gleiche Maschine mit dem Anspruch an die spätere Performance konfigurieren, mit dem wir auch die Systeme für unsere ASP-Kunden gestalten: hohes Leistungsniveau. Dann sieht das wie folgt aus: - Microsoft Windows Server 2022 Datacenter 16 Core-Lizenz und 10 RDS-CALs - 2 x Intel XEON Gold 6244 (= 16 Kerne) - 160 GB DDR4 RAM - 4 TB NVMe SSD-Speicher im RAID 10 mit passendem RAID-Controller Lese-/Schreibgeschwindigkeit: 3.200/2.000 Mbit/s - redundantes Netzteil - Rack-Einbau - RMM - DVD-RW - 60 Monate 4H-Vor-Ort-Service + Medieneinbehaltsrecht und Premium-Notfall-Service - ein Host, keine physikalisch getrennten Hosts - darauf virtualisiert ein Domain Controller, ein File-Server, zwei Terminal-Server - max. 7 User je Terminal-Server - Zuteilung der Ressourcen wie folgt: DC - 2 Cores, 8 GB RAM FS- 4 Cores, 32 GB RAM WTS1 - 4 Cores, 32 GB RAM WTS2 - 4 Cores, 32 GB RAM Rest verbleibt als Puffer und um mal eine Test-VM zu nutzen etc. Zugegeben: Am Betriebssystem und am Speicherplatz könnte man evtl. noch einige hundert Euro sparen. Man könnte als Betriebssystem kein Datacenter wählen, sondern jede VM einzeln lizenzieren. Dann kann man aber nicht mal eben eine VM für Tests etc. einrichten. Achtung: Kommen User hinzu, müssen die erforderlichen RDS-CALs nachgekauft werden! Wenn ich das System so verkaufen würde und mich dabei an der knappen UVP des Herstellers orientieren würde, würde ich 25 k inkl. Garantie-Leistungen dafür aufschreiben. Leasing könnte man mal je nach Angebot bei ca. 460,00 € über 60 Monate ansetzen. Hier variieren die Zinsen, unbedingt vergleichen! Wenn nichts vorhanden ist und alles neu angeschafft werden müsste, kämen nun noch nicht unerhebliche Kosten für die folgenden Punkte hinzu: - USV (Rack-Montage) - Backup-Lösung - Remote Access (VPN) - Online-Backup - Microsoft 365 oder Standard-Office-Lizenzen + Hosted Exchange (ich würde mir keinen on prem ES mehr antun) - DATEVnet + E-Mail-Verschlüsselung, ggf. noch DATEVnet-Direktmail (oder alternative Lösungen) - E-Mail-Archiv, z. B. Mailstore Dann bin ich schon mal bei 30k. Der Dienstleister will ordentlich für die Implementierung bezahlt werden. Hinzu kommen laufende Kosten für dessen Support, Updates (außerhalb der Arbeitszeit) und hoffentlich (!) vorhandener Notfall-Hotline (z. B. abends, am WE, vor 08:00 Uhr). Kann man dann so betrachten: Host/Server - 25.000,00 € Backup, USV usw. - 5.000,00 € Implementierungskosten durch Dienstleister (40 Stunden zu 79 €, wir nehmen mal einen sehr günstigen Anbieter): 3.160,00 € Summe: 33.160,00 € Das legen wir mal auf 60 Monate um und lassen kalkulatorische Zinsen (FED: 5,0 - 5,25 % - es gibt sie also wieder) außen vor: 460 + (5.000+3.160)/60 = 596,00 €/Monat --- System-Anschaffung - 596,00 € Stromkosten (Server, Klimatisierung) ca. 30 € Kosten für Dienstleister (Support, Updates - großes Rätselraten, kommt auf den DL an, ich würde mal auf Erfahrungswerten schätzen - wir nehmen wieder einen günstigeren Anbieter) - 300 € 5 RDS-CALs bei Wachstum nach 24 Monaten ca. 720 € einmalig - 720/36 verbleibende Monate = 20,00 € Microsoft 365 Business Premium inkl. Exchange online (Mindest-Lizenz für Mehrbenutzer-Betrieb; Achtung nur jährlich kündbar; monatliches Kündigungsrecht wäre teurer): 20,60 € *10 = 206,00 € DATEVnet + EMV für 10 User (Annahme Mehrwert-Angebot vorhanden) - oder alternative Lösung = 122,00 € Online-Backup für 1 TB ca. 120 € ------------------------ monatliche Kosten = 1.394,00 € Nachteile dieser In-Haus-Lösung: - höheres Risiko; (NEIN, das Büro ist eben NICHT sicherer als ein professionelles RZ) - evtl. höhere Leitungskosten, weil die Remote-User auf das System in der Kanzlei zugreifen müssen; ein Leitungsausfall im Büro führt zur Untätigkeit der Remote-User - weniger Komfort, weil der IT-Dienstleister bei überall verteilt betriebenen on-prem-Systemen nicht den Luxus-Service bieten kann, wie ein guter ASP-Anbieter - eine über die Nutzungsdauer abfallende Performance-Kurve, weil HW nun einmal altert - zwar nicht so, dass das Arbeiten unerträglich wäre, aber schon spürbar (ACHTUNG: Je nach ASP-Anbieter kann mir das aber auch im ASP passieren..! Also Augen auf beim Eierkauf.) - kein Citrix Workspace, sondern halt nur eine RDP-Lösung (nicht so komfortabel und performant wie Citrix) - keine 2FA für Systemzugriff? - noch kein E-Mail-Archiv (Mailstore) - keine Sicherung der Microsoft 365-Daten (falls genutzt) - höhere DSGVO-Risiken (Zutritts- und Zugriffskontrolle etc. liegt effektiv bei mir allein) - irgendwann geht das Spielchen wieder von vorne los, kann dann aber auch etwas günstiger sein, weil ggf. Firewall und USV etc. übernommen werden könnten Man kann bei der HW-Konfig sicherlich noch Abstriche machen und den Dienstleister weiter drücken. Aber letztlich ist die In-Haus-Lösung einem guten (!) ASP in der Gesamtbetrachtung sowohl aus Anwender- als auch als Anbietersicht unterlegen, aber auch günstiger. Einzige Ausnahme: Stark konfigurierte Client-Server-Systeme (ohne Terminal-Server) werden eine bessere Performance als ein ASP-System ermöglichen. Hier gibt es aber wieder Nachteile in Sachen Remote Access. Es gibt einige ASP-Anbieter, die die genannten Nachteile zum Wohlgefallen des Kunden auflösen und unterm Strich einen Preis nennen, der schwach machen dürfte. Wichtig ist es dann noch abzuklopfen, welche Leistungen beim ASP-Anbieter ggf. noch Geld kosten könnten und wie häufig in neue Hardware investiert wird, ohne dass das zu Kosten beim Kunden führt (Stichwort Leistungskurve). @vogtsburger Vielleicht hat ja der bisherige Datev-Systempartner gar keine Lust mehr, das 'Schmalspur-LAN' außerhalb der DatevASP-Welt noch zu betreuen Wir betreuen die lokalen Netze einiger ASP-/DATEVasp-Kunden - und das ausdrücklich sehr gern! Führte bisher immer zu Erleichterungen beim Kunden und auch beim DATEVasp-Support. 🙂 Manche ASP-Anbieter sind dann vermutlich auch einfach froh, damit nichts mehr zu tun haben zu müssen. Richtig ist aber auch, dass das Geld kostet und die Kosten von den meisten unterschätzt werden, bis es mal knallt. Zielgruppe sind aber auch eher größere Kanzleien, die auch Hilfe bei der Inventarisierung, dem Device-Management usw. wünschen.
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