Ich habe mir jetzt Gedanken gemacht, wie simpel und benutzerfreundlich man eine reine Verschlüsselung - ohne die Funktion der Empfängerverifizierung - für normale Menschen in normalen Mailprogrammen umsetzen könnte, und das so gut wie vollautomatisch ohne großes Zutun oder Einrichten: Auf Zertifikate verzichtet man ganz (Zertifikate sind mit einem Schlüssel einer übergeordneten Instanz bestätigte Schlüssel der untergeordneten Instanz.) Stattdessen kann man in jedem E-Mailprogramm im Adressbuch zu jedem Empfänger einfach dessen öffentlichen Schlüssel importieren. (Vereinfachung/Automatisierung siehe unten). Dort wird auch der Fingerabdruck angezeigt, den vorsichtige Menschen z.B. telefonisch mit der Gegenseite abgleichen können, wenn sich die Echtheit der Gegenseite nicht einfach schon aus dem Kontext des Mailverkehrs ergibt. Sobald man eine E-Mail an eine Adresse schreibt, zu der ein öffentlicher Schlüssel hinterlegt ist, wird diese automatisch damit verschlüsselt. Mehr als der öffentliche Schlüssel wird dazu nicht benötigt - und das funktioniert sogar, wenn man selbst (als Absender) überhaupt kein Schlüsselpaar besitzt! Dem Mailabsender / Nutzer des Programms bietet das Mailprogramm an, ein eigenes Schlüsselpaar zu erzeugen (oder zu importieren). Den privaten Schlüssel zum Entschlüsseln der empfangenen Mails, und den zugehörigen öffentlichen Schlüssel für die Sender außerhalb zum Verschlüsseln. Essentiell ist, dass man dieses Schlüsselpaar bequem und einfach in eine Datei exportieren und in jedem anderen Mailprogramm wieder importieren kann. Z.B. für mehrere Mailprogramme (Handies, Tablet, PC) einer Person, oder bei Handywechsel usw. Optional, aber SEHR sinnvoll: Das Mailprogramm fügt den eigenen öffentlichen Schlüssel automatisch unsichtbar in jede versendete Mail ein. Egal ob für den Empfänger im Adressbuch ein Schlüssel hinterlegt ist oder nicht. IMMER. Ich glaube, dafür gibt es auch jetzt schon einen E-Mail Standard. Umgekehrt: Beim Antworten auf eine Mail wird vom Mailprogramm automatisch geprüft, ob ein öffentlicher Schlüssel enthalten ist. Falls ja, wird er automatisch zum Verschlüsseln der Antwort benutzt. Alternativ wird natürlich auch im Adressbuch geschaut. Optional: Beim Antworten auf eine Mail mit öffentlichem Schlüssel wird dieser automatisch dem Adressbuch hinzugefügt. Optional 2: Wenn man auch ein eigenes Schlüsselpaar besitzt, wird die eigene Mail, die an einen Empfänger verschlüsselt wird, gleich auch noch mit dem eigenen Schlüssel signiert - so wie das heute ja auch ist. Nur dass das Signieren optional ist, kein Zwang - sodass man eben auch ohne eigenen Schlüssel an den Empfänger mit dessen öffentlichem Schlüssel verschlüsseln kann. Mit dieser simplen Methode würde man auch das Henne-Ei Problem lösen, weil sich die Verschlüsselung sozusagen fließend durchsetzen könnte, auch ohne feste Partner zur Verschlüsselung zu kennen. Im Prinzip wäre das das selbe Vorgehen wie beim Wireguard VPN: Allen Ballast abwerfen, der die Verschlüsselung nun 30 Jahre lang verhindert hat.
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